Abruzzen

Schroffe Felsformationen, Ebenen, versteppt, karg, endlos weit, Kühe und Schafe bewacht von wuscheligen Hunden, mit weit klingendem Geläut. Ur ab und zu ein paar Häuser, windschiefe Unterstände für Tiere und Hirten, so gut wie keine Menschen. Ab und an ein Refugium, das die Besucher mit Spezialitäten der Gegend versorgt. Gleich daneben Grills zur Selbstbedienung, sonst nichts.

Im Winter, so wird berichtet, bis zu 3m Schnee, Winde, die über die Ebene fegen, Kälte, Kälte. Bei Schneeschmelze Sturzbäche, tiefe Erosionsrinnen, breite Ströme Wasser, das nur kurz bleibt bis zur Sommertrockenheit mit wenigen Wasserlöchern für die Tiere.

Und nicht gesehen: Bären, Wölfe, Gämsen, Adler, Wildschweine, Stachelschweine. Letztere (die wilden ) haben wir in Kalabrien nachts über das Campinggelände toben hören, Gerd hat sie auch gesehen. Tür zu, empfohlen!

In den caciare machen die Hirten ihren Schafskäse, Peccorino der Abruzzen
Ab und an ein Bergnest, Kräne zeigen die Zerstörung durch die Erdbeben schon von weitem

Keramik der Abruzzen hat Tradition und Zukunft. Wir finden nach vielen Kurven, Serpentinen und den obligatorischen Straßenlöchern das (!) Museum in dem (!) Ort,in dem auch die Uni für’s Keramikstudium angesiedelt ist. Es sind Ferien und wir dürfen dank der sehr freundlichen Mitarbeiterinnen auch die Werke der Studies und ihr eignes Museum/Archiv betreten. Wenn ich jemals Keramik studieren wollte, dann dort!

Altes wie Neues kurz bebildert:

Die alte Lady auf einem der Krüge
ein Kirchendach voller glasierter Kacheln
Moderne Wandschirme, gestaltet von den Studierenden, mit tollen Werkstätten, 70 in jedem Semester

Und Fische gaben auch als Semesterthema.

Z.B. 2 auf dem Grill

Begeisterung und froh, es gefundenen zu haben. Zurück zum Camping, abends bei Gewitterstimmung und echter „Kälte“, so 18 Grad, ein tolles Menü vor Ort.

Bohnen mit Ricotta, Wurst, Schinken, Käse sind die Vorboten für weitere Gänge bis zum Grappa für Gerd

Ein Tag mit Aussicht

Ein Bergtag überm See, übern See – und wir waren nicht schwimmen, viel zu kalt und zu groß mit 14 qkm. Aber schön anzuschauen: Campotosto

Gerd sitzt heute in seinem virtuellen Büro, ich habe Zeit und bastle dies und das. Das Leben ist langsam, lauwarm und windig – aber schön.

Oder auch so:

Von den blauen Bergen kommen wir …

LˋAquilla – einst eine barrocke Schönheit, heute ein verstörendes Erlebnis

Uninformiert, unvorbereitet wie fast immer, haben wir vor die 5 Schönheiten der Stadt zu besuchen. 

Zuvor jedoch müssen wir (!!!!!) zu Decathlon. Gerds kurze Hose ist am Hintern durchgescheuert. Wie hat er das nur gemacht. Die Hose ist schließlich erst 10 Jahre alt und ich habe sie gerade geflickt.

Decathlon ist immer gefährlich für den Geldbeutel. Eine klitzekleine Hängematte für nur 10,-€, 2 Kletterhaken nur 7€, eine Matte vor den Bus (etwas größer als unser Erbstück) für nur 10€. Zeug, brauchen wir das wirklich? Wir kaufen dennoch und 2 Hosen, 1 T-Shirt für Gerd und ein zweites Paar Socken für mich. Muss jetzt am Kaffee gespart werden? Aber nein!

Dennoch: Decathlon ist jetzt fertig. Wir gehen nicht wieder hin. 

Im Supermarkt finde ich die von Gerd langersehnte Salatschleuder zum Falten,noch 5,99€. Ok, das Leben!

Und endlich L‘Aquilla. Als wir uns der Stadt nähern, fallen uns als erstes die vielen Kräne auf und wir überlegen, was los ist. Im Hinterkopf rumort es: Erdbeben. Na endlich lesen wir. 

2009 starkes Beben mit 300 Toten und vollmundigen Versprechungen von Berlusconi. 5 Jahre später, nix passiert an Wiederaufbau, 5 werden verhaftet und 12.000 Personen in Neubauten am Rand der Stadt untergebracht. Wer hat woran verdient und wo sind die Subventionen für den Wiederaufbau nur geblieben? 

2016 das nächst Beben, erwartet weniger Stark, nur 6,5 auf der Richterskala und weitere Zusammenbrüche der alten Bauten.

2018 nich ein Beben.

Heute ist die Stadt geschient und in Gerüste gelegt. Viele Häuser sind schon wieder saniert, aber überwiegend leer, unbewohnt.

Der Stadtkern macht den Eindruck einer Geisterstadt – sehr bedrückend, berührend. Seit letztem Jahr sind einige Häuser fertig geworden und Menschen ziehen ein, vielleicht auch zurück, wenn die Renovierung bezahlbar bleibt.

Geschiente Häuser mit schon renoviertem 2-Sterne Denkmal
Vorher, nach der Restaurierung und dann die Zerstörung …
Nach dem Beben, eine Herkulesaufgabe, die L‘Aquila noch vor sich hat.

Mut gehört auch dazu wieder neu anzufangen. Was bleibt ist die Hoffnung, dass das nächste Beben auch mehr als 200 Jahre ausbleibt, wie von 1758 bis 2009. In eine ungewisse Zukunft…

Gedenken an die Toten

Wie verschönere ich einen Regentag und warte auf die liebe Sonne?

Ins Bett gehen bei Regen, aufwachen bei Regen – obwohl der unzuverlässige Wetterbericht nur kleine Wolken versprochen hatte – macht nicht viel Spaß in den Abruzzen. Aber nach einer sehr heißen Dusche, die es auf dem Campingplatz tatsächlich gibt und einem schnelle Zusammenpacken, frühstücken wir um 9.00 in der Dorfkneipe italienisch: Cappuccino und Cornetto, leider immer wieder mit Zucker versüßt, das ist hier Natur.

Der nahezu leere Innenraum mit Kanzel aus steinernem Filigran und einer Säule für die Osterkerze (kannte ich nicht zuvor), um die man noch 12 Kerzen stellen kann. Ohne Regen, mit schwarz drohenden Wolken über uns.

Die Richtung ist klar, raus aus den Wolken, runter ins Tal zur „der“ romanisch-gotisch in Anfängen Basilika „Abbazia San Clemente a Causaria“, eine der schönsten im LAnde und auch für uns. Oft erobert, zerstört, wieder aufgebaut, geplündert und nun restauriert. Wir sind mal wieder fast allein, probieren die Akustik, die Krypta, in der wohl die römischen Reste verbaut wurden und genießen Stille. Ein rares Gut in Italy! Alle anderen zum Kloster gehörenden Gebäude sind bei mehreren Erdbeben zusammengebrochenen und nix ist mehr zu sehen. Eine Geschichte die um 900 n.Chr., bis heute faszinierend. Vor allem eine Bronzetür aus dem 12. Jahrhundert. Eigentlich könnten die Meister schon alle Techniken und Formen, modern bis heute.

Leider kommt der Grünstich nicht richtig zur Geltung

Nächste Station Sulmona bei vollem Regen. Aber sofort ein Parkplatz für den Bus und rennen in die Bar für einen kleine Kaffee. Weiter geht’s mit Kirchen, aber auch mit Konfetti, Confetti, alles eßbar. Ihr werdet es nicht glauben.

Mandelkonfetti mit Zuckerüberzug, die Spezialität der Stadt. Guten Hunger!

Wollt Ihr mehr Kirchen sehen? Nein, lieber Landschaft der Abruzzen, wild, fast unbewohnt, zwischen steilen Felsformationen und weiten Hochebenen, dicke dunkle Wolkengebilde. in jedem Ort mindestens zwei, eher drei und mehr Kirchen. Sei’s drum!

Ohne Regen ist Sulmona ganz hüsch, zwischen. Römern, Renaissance, Barrock und Moderne
Palazzi Prozi mit einer Scherbensammlung aus vielen Jahrhunderten. Über 65-jährige dürfen umsonst gucken. Gerd auch, Urlaub macht alt??? Und fals noch was im Schmuckkästchen fehlt, immer an die alten Römer halten:
Ohne Regen!
Und ohne Menschen, daher mal wieder Nationalpark Majella

Vom Städtchen zurück zum Camp durch den Nationalpark Majella auf der einzigen Straße, die es gibt, sind viele Abbrüche und tiefe Löcher seit Jahren mehr oder weniger gut gekennzeichnet. Die Durchschnitsgeschwindigkeit sinkt auf ca. 25 bis 30km/std. Und überall dort, wo sich Löcher, Ritzen, Abbrüche und Spalten zeigen, rückt die Natur vor – ohne Gnade. Oft bleibt nur eine Spur zurück, wer Mut hat, fährt zuerst.

Lido – Mar – Spiaggia – Blu – Basta

Das muss man mögen – italienisches Flair – und das ist noch die moderate Fassung

Und dann ab in die Abruzzen: eine ungeplanten Regentag, der uns zwingt all unsere wärmsten Sachen wieder aus der Versenkung zu holen, dicke Hose, Wanderschuhe, Kaschmirpullover, Regenzwerge. Und dann ist auch noch Montag und im kleinen Ort St. Eufemia dal Mojella Montags alle Restaurants geschlossen. Wir hören dem Regen zu, unsere frisch gewaschene Wäsche bleibt feucht. Da müssen wir jetzt durch.

Die Welt hat auch dunkle und nasse Seiten

Verkehr in Italien

Heute haben wir etwas Außergewöhnliches erlebt. Etwas 30 Minuten fuhr einige Wagen vor uns ein Polizeiwagen. Er fuhr nur so schnell, wie es laut Beschilderung erlaubt war. Und nicht ein Wagen hat ihn überholt. Alle schön dahinter mit erlaubter Geschwindigkeit. So etwas hatten wir bisher noch nicht erlebt. Denn in Italien fahren alle so schnell, wie sie es für angemessen halten. Und da etwa 95% aller Strecken mit einem Überholverbot belegt sind – inklusive durchgezogener Linie – wird auch dieses nicht mal als Empfehlung angesehen. Was auf die Straße gemalt ist, hat offenbar keine Bedeutung. Nicht nur durchgezogene Linie werden ohne Zögern überfahren, auch schraffierte Flächen und Linksabbiegerspuren, auch die der Gegenrichtung, werden gern zum Überholen genutzt. Dann ist wenigsten mal genug Platz. Wenn es eng wird, weichen die entgegenkommenden Fahrzeuge in der Regel aus. Gehupt wird dann schon. Aber Hupen hat viele Bedeutungen. Bekannte werden damit begrüßt, der Hinweis gegeben, doch endlich mal die Straße frei zu machen und das Geplauder mit den Bekannten einzustellen, Autos gewarnt, dass man gerade überholt und sie jetzt nicht links abbiegen sollten… Denn der Blinker wird selten genutzt, vor allem nie beim Überholen im Überholverbot. Vermutlich weil es dann nicht als richtiges Überholen gilt.

Ich habe mich gefragt, was eigentlich mit den Assistentssystemen ist, die in den Oberklassenwagen inzwischen serienmäßig verbaut werden. Müssen die italienischen AutofahrerInnen jedes Mal massiv gegenlenken, weil der Wagen vor dem Überqueren einer Linie ohne blinken ja automatisch versucht, wieder in die Spur zu kommen? Oder werden in Italien diese Systeme sowieso ab Werk deaktiviert?

Das völlige Ignorieren der Geschwindigkeitsbegrenzungen hat mich am Anfang ziemlich unter Druck gesetzt. In Deutschland hat sich ja die Regel eingbürgert, etwa 10 – 20 km/h schneller zu fahren als vorgeschrieben. In Italien ist das völlig anders. Alle fahren auf Landstraßen zwischen 90 und 100 km/h, außer die Strassenverhältnisse lassen es wirklich nicht zu. Was auf den Schildern mit der Geschwindigkeitsbegrenzung steht, ist dabei völlig egal. Viel schneller fahren die Menschen auch eher selten. Zwei Ausnahmen haben wir beobachtet.

  1. Das Auto oder das eigene Gefühl zur Fahrsicherheit gibt nicht so viel her.
  2. Es gibt ein aktives Blitzgerät oder – häufiger – eine Streckenkontrolle.

Und der oben erwähnte Fall mit dem Polizeiwagen. Wobei normalerweise auch ein Polizeiwagen nicht dazu führ, sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote zu halten. Wir haben nicht verstanden, was diesmal anders war.

Der Zustand der Straßen

Italienische Straßen sind fast immer mir Schlaglöchern übersäht. Ausnahmen bilden die Autobahnen und neue Abschnitte der strada statale. Das hindert aber die Autofahrer/in nicht, ihr übliches Tempo beizubehalten. Wir waren dann in der Regel ein Verkehrshindernis, weil wir nicht unsere gesamte Inneneinrichtung durchrütteln lassen wollten. Dabei sind die Autofahrer/innen normalerweise nicht aggressiv und nehmen auf Fußgängern und Radfahrer durchaus Rücksicht.

Eine touristische Eruption – Pompeji must have

Vom Camping bis zum Städtchen Pompeji sind es höchstens 3km. Gut für unsere Fahrräder. Die brauchen ohnehin Auslauf. Bis zur Ausgrabungsstätte ist es auch nicht weiter. Gut für den nächsten Tag.

Wir suchen ein kleines Restaurant, landen in einer Seitengasse, dann im hinteren Gartenteil. Ich bestelle das Tagesgericht, bekomme die obligatorischen Linguine und plötzlich liegt da auch ein halber Hummer, der die Nudeln freundlich zudeckt. Was für eine grandiose Überraschung für 18€ … Pompeji meint es gut mit uns.


Noch mehr Steine, wo ist das Besondere?

Ca. 8.500 Touris/Tag in der alten Stadt und wir waren dabei. Wir könnten ungefähr 1 Mio. Fotos hochladen, machen wir aber nicht. Selbst sehen macht Eindruck! Auch wenn Pompeii noch immer nicht vollständig ausgebuddelt ist (von den 66ha sind etwa 40 untersucht), noch viel Arbeit für willige Studis zu tun und bestimmt spannend. Auch wenn viele der „Schätze“, auch an Fresken inzwischen in Museen stecken und vor allem Kopien vor Ort sind u d die restlichen Originale nur mäßig geschützt sind, die Einlassorganisation zu wünschen übrig lässt (das ist auf jeden Fall gut Italienisch), es lohnt Picknick und reichlich Getränke mitzunehmen, wir fanden es spannend. Die Ausmaße und die 3. Dimension einer römischen Stadt sind in Pompeii, wo mehr als die Grundmauern stehen, gut vorstellbar.

Eine „normale“ Familie hatte durchschnittlich 12 bis 20 Mitglieder und bis zu 200 „Bedienstete“, also Sklaven. Da bräuchte man schon ein bißchen größere Häuser, jede Menge Garküchen und Schenken, damit der Hunger und Durst gestillt wurde. Und jede Menge Tempel und Götter, um die „Sünden“ zu bereuen.

Und in den Randbereichen, die geführte Tourigruppen mit ihren 2-stündigen Führungen nicht erreichen, ist man wieder fast allein. 

Offene Fragen: 

  • Wie hat die Kanalisation funktioniert? Sind die Fußwege einen halben Meter hoch, weil die Abwässer offen die Straße entlang liefen und wie hat das wohl gerochen?
  • Wie oft haben die Gladiatoren in der Arena ihr Blut vergossen und wieviele Löwen mussten Christen fressen?
  • Wieso haben die Menschen nach dem Erdbeben einfach an gleicher Stelle und unter einem aktiven Vulkan einfach weitergemacht als sei nicht geschehen?
  • Wie wäre es wohl, wenn Goldschmiede vor Ort nach alten Vorlagen arbeiten würden, würde das Pompeii sanieren?
  • Wieviel hat ein Ticket für Pink Floyd wohl gekostet als sie in der Arena gespielt haben für 4.000 Leute und war das Geld für die Restaurierung Oder für die eigene Tasche?

Alles egal, wir bräuchten eine riesige Flasche Wasser, um den Verlust auszugleichen.

Mio. Fotos hochladen, machen wir aber nicht. Selbst sehen macht Eindruck! Auch wenn Pompeii noch immer nicht vollständig ausgebuddelt ist (von den 66ha sind etwa 40 untersucht), noch viel Arbeit für willige Studis zu tun und bestimmt spannend. Auch wenn viele der „Schätze“, auch an Fresken inzwischen in Museen stecken und vor allem Kopien vor Ort sind und die restlichen Originale nur mäßig geschützt sind, die Einlassorganisation zu wünschen übrig lässt (das ist auf jeden Fall gut Italienisch), es lohnt Picknick und reichlich Getränke mitzunehmen, wir fanden es spannend. Die Ausmaße und die 3. Dimension einer römischen Stadt sind in Pompeii, wo mehr als die Grundmauern stehen, gut vorstellbar.

Eine „normale“ Familie hatte durchschnittlich 12 bis 20 Mitglieder und bis zu 200 „Bedienstete“, also Sklaven. Da bräuchte man schon ein bißchen größere Häuser, jede Menge Garküchen und Schenken, damit der Hunger und Durst gestillt wurde. Und jede Menge Tempel und Götter, um die „Sünden“ zu bereuen.

Und in den Randbereichen, die geführte Tourigruppen mit ihren 2-stündigen Führungen nicht erreichen, ist man wieder fast allein. 

Offene Fragen: 

  • Wie hat die Kanalisation funktioniert? Sind die Fußwege einen halben Meter hoch, weil die Abwässer offen die Straße entlang liefen und wie hat das wohl gerochen?
  • Wie oft haben die Gladiatoren in der Arena ihr Blut vergossen und wieviele Löwen mussten Christen fressen?
  • Wieso haben die Menschen nach dem Erdbeben einfach an gleicher Stelle und unter einem aktiven Vulkan einfach weitergemacht als sei nicht geschehen?
  • Wie wäre es wohl, wenn Goldschmiede vor Ort nach alten Vorlagen arbeiten würden, würde das Pompeii sanieren?
  • Wieviel hat ein Ticket für Pink Floyd wohl gekostet als sie in der Arena gespielt haben für 4.000 Leute und war das Geld für die Restaurierung Oder für die eigene Tasche?

Alles egal, wir bräuchten eine riesige Flasche Wasser, um den Verlust auszugleichen.

EIne Taverne, von denen es reichlich gab … leider nicht reaktiviert. Das wäre doch ein echtes Event.

Im zweiten Weltkrieg haben die Engländer auch Pompeji getroffen, weil sich dort angeblich noch Deutsche aufhielten. Dabei ging die Schule kaputt, anderes ist weiter Einsturz gefährdet, durch Erdbeben, Wassereinbrüche oder was immer auch gefährdet. Pompeji ist ein Geldfresser ohne Ende. aber was soll’s. Geld wird ohnehin verschwendet für vieles, was weniger Wert hat, als diese riesige Baustelle. Eine Bauhütte, wie für den Kölner Dom, haben wir nicht gesehen.

Das waren die Deutschen schon lange aus Neapel wieder weg, denn als Rommel Afrika aufgab, würde Neapel als Nachschubbasis überflüssig.
Die „Escola“ heute.

Was der Bus alles Neues hat und Ruth und Theis wohl nicht gebraucht haben …

Zuerst einmal einen Stromanschluss, der mit Solarenergie zu betreiben ist. Dafür ist die Faltkarten Solaranlage da.

Eine Solarlampe für den Campingtisch, die auch aufzuhängen geht für die romantischen Stunden.

Die Halterung, um den Tisch in der Seitentür zu versenken, ist selbstverständlich repariert. Dafür dürfte Gerd endlich in den Baumarkt und 2-Komponentenkitt kaufen.

Das Bett ist inzwischen auch „verkittet“.

Ein Sonnenschirm musste her,  der kleine war zu klein und der neue ist gelb, sonnengelb, passend zum Bus. 10€ lag im Budget drin.

Es gibt (hurra, seit heute) einen Faltkarten Toaster für das Morgenglück.  Milchsuppe ist meine Sache noch nie gewesen, das überlassen wir gern Theis.

Einen zweiten Herd, da ging gar nicht anders.

Eine nagelneue Faltschüssel für 10 l Wasser. Wer muss abwaschen? Der Koch nie!

Eine Wäschespinne, die keine Spinne ist, aber mit 2 Schrauben am Bus „eingefädelt“ werden kann und immerhin 4m Leine liefert.

Ein Supermückennetz für die Seitentür, damit GERD überlebt. Aus dem vorhanden werde ich eines für die Heckklappe basteln, die Magnete sind schon da!

Was wir nicht haben, aber schön wäre …

Einen großen Plastikteppich vor der Tür, da wird schon noch, war uns bislang zu „teuer“, vor allem aber zu häßlich.

Eine Plane, die von der Veranda herab hängt und (sollte es mal wieder regnen) ihn abhält. Haben wir bei anderen Campern gesehen.

Wir haben alles … und noch viel mehr.

Paestum, ganz umsonst

Ein offener Zaun, eine 5km lange Mauer, 3 Tempel mit dorischen Säulenhallen, aber ohne Dach, jede Menge Grundmauern und jede Menge Steine, von denen keiner weiß, wohin sie gehören, das alles ist bei einem kleinen Spaziergang gut zu sehen, ohne das Gelände überhaupt betreten zu haben. 

Das Museum haben wir ausgespart, schon oft gesehen welche Gerätschaften den Römern das Leben erleichtert haben.

Eingebunden in eine arkadische Landschaft, wußten sie bestimmt schon, wie eine große Stadt zu organisieren war. Von Politik, Wahlkampf, Intrigen, Mord und allem was das Leben ausmacht, verstanden sie so viel, oder viel mehr als wir heute. zumindest wenn man nicht Sklave, sondern männlicher Bürger war.

Dorische – ionische v-Korinthische Säulen? Schulwissen abfragen!
Und natürlich jede Menge Gerümpel

On the road again – Kurztrip Tropea

Kalabrien, das südlichste Italien für uns, südlicher wird’s dieses Jahr nicht, sonst wird es womöglich noch heißer als 38 Grad und das brennt heiß auf die Birne. Wir schauen noch die angeblich schönste Küste an und erwarten unterhalb der Stadt Tropea (111 Stufen rauf, runter ist easy) einen wunderbaren Camping direkt am Meer. Weit gefehlt. Es ist noch ein Platz frei und wir zwängen uns zwischen lauter großen Wohnschiffen in. Enttäuschung, schlechte Laune, 1,5m zum vor die Tür treten und echt Italienisch laut. 

Es ist zu spät, um weiter zu suche und ohnehin dürfte alles voll sein. Wenigstens ist es zum Meer nur 50 Schritte und das Wasser ganz klar. Tropea entschädigt gleichfalls mit quirligem Leben, schönen Italienerinnen, flanierenden schönen Männern und kaum ausländischen Gästen. Auf dem Campingplatz steht noch 1 Münchner, sonst nur italienische Familien und Italienisch schlecht erzogene Hunde. Eigentlich ist das ja ein gutes Omen – für eine laute, heiße Nacht.

Wir klettern die Stufen hinauf, erstaunlich leicht. Der erste Apero entschädigt und stimmt sanft. Zum Campari-Spritz überrascht uns eine kleine warm-kalte Platte mit Leckereien. Ein Städtchen, um von Bar zu Bar zu ziehen, ab und an einen Blick aufs tief liegende Meer zu werfen und sich durchzufüttern. Schöne Geste.

Nachts noch schnell schwimmen, morgens schnell schwimmen, am Stand kalt duschen (die Dusche auf dem Campingo will 50 Cent fressen, wenn man es warm will. Sofort ein, alles einpacken, ohne Frühstück die Biege machen und in den Bergen Cappuccino mit Cornetto genießen!

Berge rufen, Landschaft ist schroff, weit, lieblich, voller Kartoffeln, Stauseen, Kastanien- und Pinienwälder, leeren Gehöften, verfallenen Häuser, vielen Kirchen, noch mehr Kirchen und fast ohne Menschen. Deshalb hat Kalabrien die meisten NSG Italiens, was soll man sonst mit soviel Natur anfangen.

Die Nacht wird einsam am Lago Cecil, auf dem Camp ist niemand, auch der / die Patron/in nicht. Also weder Wasser noch Dusche noch Toilette. Aber: wir haben alles dabei.

Fast unser Sitzplatz in Tropea
Endlich wieder eine Kirche mit Blick aufs Meer
Der Speisezettel ist gerade ein wenig eingeschränkt
Wo ist der Besucher? Was riecht er bloß?