Ein letztes Glas im Stehn‘ oder Sitzen …

Wir möchten uns recht herzlich bei all‘ unseren Freundinnen und Freunden bedanken für die guten Wünsche zu unserem „mittelgroßen“ Abschied.

Uns kann jetzt gar nichts mehr passieren. Denn ihr habt uns reichlich beschenkt mit Eurem Kommen, den Ratschlägen und was wir alles sehen sollen. Wir sind nun im Besitz von mehreren Notrationen und zwei dauerhaften Würsten, die bestimmt ein halbes Jahr reichen. Dazu haben wir zwei silberne Löffel erhalten, mit denen wir alles auslöffeln können, was wir ausgefressen haben. Wir haben Pfadfinder-Anzünder-Besteck und mehrere Bücher mit verschiedenen Anleitungen zum Überleben, zum Kochen und einfach zum Lesen; außerdem den dringend notwendigen Sektverschluss und die Witwe und mehr Wein dazu (obwohl wir den Verschluss vermutlich nicht brauchen, ist eh’ schnell geleert), wir haben Musik und die Karte des Nicht-vergessens dabei, eine neue Aufgabe gekommen des Guerrilla-Gardedings in Dörfern und Städten (davon stellen wir dann selbstverständlich Fotos in den blog – oder sollen wir das besser machen wie das kommunistische Känguru und einer „Not-to-do-Liste“ folgen ), ein weiteres Buch mit Kunstwerken, die wir alle anschauen sollen und von denen wir noch nicht wissen, wo sie überhaupt zu finden sind; wir haben Erinnerungsfotos an gemeinsame Ausflüge und ein Zweitauto mit flower-power-athmo!! 

Ein Reisekleid aus Italien habe ich auch noch bekommen und Gerd hat neue Schuhe! Wenn das nicht reicht, haben wir noch die eine oder andere Kreditkarte, damit lösen dann alle weiteren Probleme.

Die Abreise rückt näher, mit Riesenschritten

Noch sitze ich gemütlich in der Normandie zwischen blühenden Apfelbäumen, wilden Veilchen, zirpenden Vögeln – später auf der Suche nach Osterhasen.

Seit drei Wochen haben wir nun den alten Bus von Ruth und Theis (sie haben einen neuen, schönen großen) und Gerd hat, was für ein Glück, ein neues Spielzeug, das seine gesamten bastlerischen Fähigkeiten erfordert. Und wofür er ständig neue Ideen entwickeln kann.

Dabei hat es ganz harmlos angefangen: ein Brett wieder richten, das Werkzeug in den dafür vorgesehenen Kasten einsetzen. Und festschrauben. Das war am Anfang. Jetzt haben wir:

Neue Stromverbindungen mit Zugang nach außen, eine faltbare Solarzelle (schließlich fahren wir nur (!) in die Sonne, biologisch höchst verträgliches Zeug für die Toilette, einen Tresor, der aber nicht eingebaut wird und vor allem ein Campingmobil, denn erst hatten wir nur einen Laster. Die deutsche Zulassungsstelle fordert einen fest eingebauten Kocher, sonst wird’s nix mit Wohnen und Mobil! Was soll nur aus all den Jungen Leuten werden, die nicht mehr kochen? Dann auch nix mit Campingmobil.

Na, auf jeden Fall und deswegen haben wir nun zwei Kocher, den alten von RuT und einen neuen fest installierten und 12 Gaskartuschen, denn so waren sie am billigsten (Lorriot lässt grüßen). und gebaut hat Gerd auch schon: einen Wäscheständer zum anschrauben mit 4 Leinen, falls mal kein Baum in der Nähe ist. Und sollte irgendjemand Fragen haben zu Fahrradträgern für einen VW-Bus, einfach Gerd anrufen. Er kennt jetzt alle Marken, damit auch die hintere Klappe noch aufgeht.

Welche Fragen sind offen geblieben: wo versteckt sich der Wagenheber? Welche Bratpfanne nehmen wir mit? Wieviele Hosen braucht der Mann? Was außer dem Salz und Pfeffer darf noch mit auf die Reise? Ist das Scheckheft auch gefüllt und wo geht’s lang?

Auf jeden Fall erst mal Unkel und Konfirmation mit vollem Bus für Maggi und Uwe (Stühle, Kommode, Bettdecken, Tischwäsche, alles von Gerds Papa, wir sind froh, dass sie Verwendung haben), dann also Malans und Lago Maggiore.

Und dann sehen wir weiter.