- Schön, schön, schön – voller Steigungen. Wann geht es endlich runter?
- Entoteca, überall, immer wieder, sogar mit Weinautomat für das Tastsinn, mit unendlich vielen Roten, aber knapp mit weiß,
- Mittwochs sind alle Geschäfte geschlossen, nur wir dummen Touris wußten nix davon,
- Das Brot ist wie überall ungesalzen und ganz, ganz gewöhnungsbedürftig,
- „Unser“ Kaffee um die Ecke hat uns schon als Dauergäste akzeptiert (hat Dino uns bereits angemeldet?) und das Angebot seit unserem letzten Besuch erweitert um Salziges statt nur süße Creme-Croissonts zu bieten, wunderbar,
- Die Boutique gegenüber stellt jeden Morgen ein verführerisches Kleid aus, jetzt kenne ich schon den Preis, sehr gefährlich,
- Wir bleiben sehr gern noch eine Weile hier.
Der Weg bis Montepulchano führt über den lieblichen Chianti
Nach einem sonnigen, sehr italienischem Frühstück (salzloses Weißbrot, salzlose Butter, zweierlei Marmeladen und ein kleiner Kaffee) starten wir, um Moni und Hans zu treffen; bei Mirella und Lucia.
Wir fahren sehr langsam kurvige Bergsträsschen zwischen Steineichen, Eßkastanien, Walnussbäumen und an Hängen klebenden Bergdörfchen bis Radda, das schon gegen 10.00 morgens touristisch überlaufen ist. Im einzigen geöffneten Kaffee sind bereits alle Schattenplätze besetzt. Wir verzichten und hoffen auf dem Weg etwas zu finden. Der Weg ist schließlich das Ziel… aber pustkuchen, nix bis Montepulchano. Immer nur Enoteca, vinery oder noch mehr Lädchen mit Rotweinflaschen. Wer will das schon am frühen Morgen!
So landen wir ohne Stärkung bei Mirella und Lucia und schaffen unser eigenes Buschaos.
Wir packen den Bus aus, alles in Plastikbeutel rein, sämtliche Rucksäcke gefüllt und noch diverse Kisten…
Ein echtes Bordell. 4 Taschen, 2 Rucksäcke, 3 Schultüten, eine Kühlbox und noch eine Tüte voller Lebensmittel asten wir die schmalen Wege und Treppen in die Wohnung von Christiane und Dino hoch. Schweiß tropft in dicken Rinnen an uns ab und mitleidige Blicke schauen uns nach. Das machen wir zweimal und nehmen erschöpft einen ersten Kaffee.
Noch habe wir für das Auto keinen Parkplatz. Wir warten bis wenigstens ein paar Tagestouris wieder weg sind. Hans und Gerd finden einen Platz fürs Auto und beim Aufstieg eine Platz für den ersten Wein.
Eine zweite Flasche geht auch noch … und dann, und dann! …
Die schöne Italienerin des Campingplatzes will Geschirr spülen
Am Morgen gibt’s für sie und den Gatten einen Becher Kaffee, das Kindlein hat einen aus Plastik, klar: ohne Kaffee. Was hat sie dabei zum Abspülen? Kaltes Wasser, Finger 1a manikürt, das Mädchen am Rockzipfel, eine prall gefüllte Kulturtasche größerer Dimension und Haarspray. Was fehlt? Geschirrspülmittel, ein Geschirrtuch, wozu sollte das auch gut sein? Schönheit, Schönheit hat Vorrang!
Der kühle Frizante an der Bar
Eigentlich wollen wir abends Essen gehen. Nachdem wir in Cremona einen Aperol Spritz bestellt hatten, wurden wir zugleich mit reichlich Tapas versorgt. Includet!, so der lapidare Kommentar.
Wir nehmen nur einen, suchen dann unseren Stellplatz, wollen aber keinen warmen Weißwein trinken. Also auf zur nächstgelegenen Pizzeria. Dort werden wir herzlich empfangen. Die jüngeren Familienmitglieder versuchen ihr Englisch, zeigen uns sich selbst auf dem grossen Familienfoto an der Wand. Padrone versorgt uns mit kühlem Frizante aus dem Kran, mit hausgemachten Crostinis und einer gekühlten Flasche für den Heimweg. Im echten Sinne alles in Butter.
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Ein Reisebeginn voller Widrigkeiten
Unsere diesjährige Reise, die von Frankreich nach Italien über Deutschland, Dänemark bis nach Norwegen führen soll, begann mit allerlei Schwierigkeiten. So viele Widrigkeiten, dass fast ein Abbruch drohte.
Erstens: wir haben am Dienstag Honig geerntet, das war mit 22 kg durchaus erfolgreich. Aber Gerd fand, dass die Bienen zu eng wohnen und mehr Platz brauchen. Mit einer Teilung der zwei Bienenvölker, was sie nicht wirklich gut fanden, hatte sich Gerd dann an seinem rechten Arm mindestens drei Stiche zugezogen, durch den Astronauten Bienenanzug hindurch. Der Arm wurde dicker und dicker, Christiane, unsere wundervolle Ärztin, beruhigte zwar, dass er es überleben würde, dass Start der Katastrophe nur wenig ab. Essigwickel, stöhnen Jucken, alles dabei.Zweitens: unser vier Wochen höchstens sechs Wochen hast du mehr, also ein ganz neuerJa Rasenmäher hat nach nur der Hälfte im Garten seinen Geist aufgegebenein Geist aufgegeben und war natürlich nicht so schnell zu reparieren. Tina konnte aushelfen. Wir werden nach unserer Reise über professionelle Leistung nachdenken. Aber ich konnte zu Ende nähen, mal sehen was in den nächsten Tagen so wächst.
Die dritte Katastrophe ereignete sich kurz nach unserer Abfahrt – „sollen wir überhaupt fahren alles so schwierig ist“ – Auf einem Parkplatz in Luneray.
Ein Treckerfahrer mit Anhänger stieß zurück, direkt in den Bus. Glücklicherweise war er so langsam und Gerd so schnell, dass nur ganz wenig passiert ist. Aber der Reisebeginn war nicht einfach.
„ Warum bloß, wollen wir wirklich los, ist doch schön in der Normandie!“
Aber nun sitzen wir am Ufer der Rhone zwischen Rosen, alten Bäumen, Mücken, frischen Wind, haben im Städtchen wirklich gut gegessen –alles hat sich wunderbar gefügt.
Packen
Freitag geht es los. Der Bus steht schon vor der Tür und die Mitnehmstapel wachsen.