Das Camp Masseria Radogana atmet Geschichte

Umgeben von Trockenmauern, zwischen Mandel- und Olivenbäumen, liegen die Reste der Farmhäuser, eine alte Kapelle und ein kleines, ebenfalls altes Bauernhaus, in dem sich zwei Toiletten und eine Dusche befinden. Warmes Wasser wird durch eine hochmodernen, kleinen Solarpark erzeugt. Nachts ist das Camp beleuchtet von Sternen, der Mond hat gerade Pause. Wohnmobile, die Wohnschiffe, drängen sich in einer Reihe dicht aneinander, wir hingegen haben den ganzen inneren Hof der Farm für uns. Keine Ahnung warum.

Bulli im Schatten der Kapelle

Abends klingeln die Kuhglocken ein mehrstimmiges Konzert und fressen rund um die Camper, bis der Bauer sie zusammenscheucht. Der Hund schaut gelangweilt zu.

Thymian, Rosmarin, Lavendel wachsen wild. Vermutlich noch viele andere medizinische- und Teepflanzen, die ich natürlich wieder mal nicht kenne, aber zum Kochen reichen die drei genannten ja aus. Und Erkältungstee brauchen wir bei den 33 Grad gerade auch nicht.

Nachfolgend Abbildungen aus dem „Geschichtsbuch“ von Tomaselli, Mario (2006): Il Patrimonio Rurale Materano, o.O., denn in Jazzo Gattini betreibt der Platzbesitzer ein Miniökozentrum, das vor allem Schulkinder „bildet“ und geführte Wanderungen anbietet. Aber auch Bier und Wein und Wasser und Limo …

Vielleicht sah es so mal aus, jetzt steht noch das hay loft, Kapelle und Teile des rechten Hauses als „Bad“

Alles schön einfach und einsam, verfallene Landwirtschaft aus dem 19. Jahrhundert in einer sehr trockenen Landschaft.

Und wieder eine Rätselaufgabe, vor allem für Landespfleger, -planer, -Architekten oder -ökologen:

Kann man essen, aber wie heißt es?
Im Schatten der Kapellenreste

Europäische Kulturhauptstadt 2019: Matera

Das Sportprogramm ist vorprogrammiert. Treppauf, treppab, die in den Limestone, Kalktuffstein geschlagenen Höhlen sind die zu besichtigenden Besonderheiten der Stadt, die sich immer weiter entwickelt haben, zu großen Paläten, Kapellen und Kirchen. Eine ruhige, langsame Stadt, denn fast nirgendwo kann man mit dem Auto oder Moped fahren: zu viele Stufen. Wir gehen gefühlt 1000 Treppen im Schweiß gebadet, Stromern einfach so durch die Architektur , denn wir haben 2 Tage (oder auch mehr Zeit) und werden die „Hochkultur „erst am nächsten Tag „erledigen“.

Der neu eröffnete Ausstellungsraum in einem Labyrinth aus Höhlen, dass immer tiefer in den Berg führen. Wir schauen die World Press Fotos an, eine Wanderausstellung der beeindruckendsten Pressefotos 2018
Matera von oben nach unten

Kaffee trinken, Eis essen, Leute schauen, in Geschäft luken steht heute im Vordergrund. Gerd versucht auf dem Postamt unser Paket aus Deutschland aufzutreiben, was sich als sehr kompliziert herausstellt und noch viele Tage brauen wird. Wir werden nach Matera zurückkehren (müssen). Das ist nicht schlimm, denn es gibt noch vieles anzuschauen. Z.B. Die Zisterne, die sie „Alten“ gegraben haben für 50.000 l Wasser. dort ist es sicher schön kühl.

Bekannt ist Matera für seine Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen, den Sassi, besteht. Die Sassi gehören seit 1993 zum UNESCO-Welterbe. Die Stadt liegt auf der karstigen Hochebene der Murgia oberhalb des tief eingeschnittenen Tales des Gravina di Matera und hat Anteil am Parco Regionale delle Chiese rupestri del Materano. Neu gegründete Stadtteile von Matera nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen teilweise die umgesiedelten Bewohner der Sassi auf, die in den 1950er Jahren umgesiedelt wurden, um den verheerenden Wohnsituationen (Tiere, Menschen und alles was damit zusammenhängt) in ein oder zwei Höhlenzimmern zu begegnen. 

Die Höhlensiedlungen der Umgebung sind ein außergewöhnliches Beispiel im mediterranen Raum. Das bereits seit der Jungsteinzeit besiedelte Gebiet kann als eine der ältesten Städte der Welt gelten. Nach der griechischen, römischen, langobardischen und byzantinischen Geschichte, die Matera mit ganz Süditalien teilt, verwüsteten im Jahr 938 Sarazenen den Ort. Er kam 1043 unter normannische Herrschaft, wurde Königssitz und gelangte so zu beträchtlichem Reichtum. Diese Blüte setzte sich unter den anschließenden Regimentern der Staufer und Anjou fort, 1270 wurde die Kathedrale von Matera fertiggestellt. In den nächsten Jahrhunderten wurde Matera von lokalen Adeligen beherrscht, wobei es zu Rivalitäten, Machtkämpfen und Revolten kam; so wurde 1514 der neapolitanische Graf Giancarlo Tramontano bei einem Aufstand der Materaner getötet.

Während Matera bis 1663 zu Apulien bzw. der Küstenstadt Otranto gehörte, wurde es anschließend zu Lukanien bzw. der Basilicata gerechnet, wurde 1806 deren Hauptstadt, bis es nach einer Verwaltungsreform zur Hauptstadt der gleichnamigen Provinz wurde, die etwa die Hälfte der Basilicata umfasst.

Im Zweiten Weltkrieg sollte ein deutsches Fallschirmjägerbataillon die Stadt zerstören. Die Bevölkerung konnte das zwar verhindern, es wurden aber daraufhin zwölf Geiseln erschossen.

Mitte des 20. Jahrhunderts galt es als Italiens Kulturschande, dass Menschen immer noch in Höhlen ohne Strom und fließendes Wasser lebten. 1948 lebten in 3300 Räumen 15.000 Menschen, als die Stadt von der Malaria heimgesucht wurde.

Carlo Levis Erinnerungsbuch Christus kam nur bis Eboli (1944) und der gleichnamige Film von Francesco Rosi (1978) machten die katastrophalen hygienischen Zustände weltbekannt. So wurden die Bewohner in den 1950er und 1960er Jahren in neugebaute Wohnblocks umgesiedelt. Die ehemalige Handelsstadt und Lokalmetropole wurde durch die Industrialisierung des Basento-Tales zur (kleineren) Industriestadt. 

Da die Sassi heute eine Museumsstadt bilden, gewinnt auch der Tourismus an Bedeutung.

Die Sassi wurden 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Von mittelalterlichen Chronisten wurden sie „Spiegel des gestirnten Himmels“ genannt, der Schriftsteller Carlo Levi verglich sie dagegen mit der trichterförmigen Hölle Dantes. (Wikipedia. Auszüge und verändert, 30.6.19)

Gefühlt die 101ste Kirche – immer wieder hübsch …

Das Kulturprogramm ist etwas unübersichtlich und überwiegend italienisch, aber die zentrale Ausstellung zur Renaissance im südlichen Italien und die Einflüsse von außerhalb entschädigt für die kleinen Wirrungen. So viele schöne Marien habe ich noch nicht gemalt.

Hoffentlich ist die Milch noch frisch.

Ausreisen kaum möglich!

Wir stellen uns pünktlich an der Fähre an, um 19.00 Uhr soll es losgehen. Es geht noch lange nicht los, die Grenzkontollbeamten müssen rauchen, quatschen, noch mal pinkeln (?) oder sonst was machen, jedenfalls nicht mit der Kontrolle beginnen. Der Schnüffelhund läuft im Kreis um seinen Begleiter herum, gelangweilt auch er. Die Zollbeamte-Damen machen sich noch mal hübsch, auch wenn sie eher verkniffen schauen. Es geht noch lange nicht los.

Gegen 20.00 Uhr wird das erste Auto kontrolliert. Das dauert gefühlte 15 Minuten, denn alles Papiere werden gescannt, geprüft, kopiert, gewendet und, und , und … alte DDR-Gefühle kommen auf. Wir waren und warten. Vor uns hat ein Auto lediglich online-Tickets und muss zurück auf los, ab an den Schalter. Alle Autos dahinter warten, wir auch. Gefühlte Stunden später sind wir durch die Kontrolle, dürfen aber noch immer nicht aufs Schiff! Erst werden alle Laster verladen und müssen rückwärts einparken. Es ist leider kein Roll-off-Kahn, eher ein altes Modell aus eben diesen früheren Zeiten.

Gegen 21.30 gehe ich zu Fuß an Bord, Gerds gebuchte Suite beziehen und warte dann an Deck noch eine Stunde bis auch der Bulli verladen ist. Wir haben schon auf der Laderampe einen kleinen Imbiß genommen. Gott sei dank haben wir kein Dinner gebucht. Das würde vermutlich um Mitternacht serviert. Wir packen unsere Picknick-Reste aus und warten noch immer aufs Ablegens. Endlich: gegen 22.30 geht’s los.

Ein bißchen Panik bringt Gerd noch mit an Bord. Er vermutet, dass er nur 1 Bett gebucht hat und nicht die gesamte Kabine, ich kann und will es nicht glauben, denn an der Rezeption habe ich den einzigen Schüssel erhalten. Alles wird gut und wir dürfen kurz und heftig bis 6.15 Uhr schlafen. Dann gibt’s Frühstück, Festland in Sicht, Delfine springen ums Schiff, vermutlich weil nahe Fischer ihnen das Frühstück bereiten.

Wir empfehlen: Überfahrt nach Italy ab Dubrovnik. Das ist billiger und einfacher und schneller und unkomplizierter.

Wer zuletzt aufs Schiff durfte, darf zuerst raus, schnelle Kontrolle und weg aus Bari, dessen Besuch wir auslassen und Richtung Matera durchstarten, die Europäische Kulturhauptstadt 2019. Kultur, bitte sofort.

Der Bus und Gerd sind auch drauf, such, such, …

Ein touristischer Tag zum ABGEWÖHNEN

Als wir die Berge, die kühlen verlassen und Richtung der ach so schönen montenegrischen Küste aufbrechen, ist uns das dramatische Ausmaß von Liegestühlen, Sonnenschirmen, Bars, Restaurants, Appartements Gott sei Dank noch nicht klar. Wir gehen erst noch mal ganz entspannt in die Galerie von Celinje und schauen Tradition und Moderne (Malerei) an, erhalten kostenlosen Zutritt und 2 kostenlose wunderbare Kataloge und sind mal wieder die einzigen Besucher, werden anschließend zum ersten Mal beim Kaffee „abgezockt“, ehe wir uns nach Süden aufmachen.

Beim Spinnen in vollem Ornat

Die Reiseführer preisen übereinstimmend die wunderbaren Altstädte von Bulova und Sv. Stefan an. Aber außer engen Gassen voller Touris, Souvenir- und Fressläden, Disko und anderen Animationen wollen wir nur schnell wieder weg aus dem Geschiebe. Der Blick von der Straße auf die Strände zerstört jede Hoffnung auf nett Baden im Meer. Wir müssen dennoch bleiben. Morgen geht das Schiff nach Italien.

Ein spätes Bad im Meer in schäumendem Wasser und nach vielen Tagen eine warme Dusche macht es wieder gut.

SIeht ohne Touris doch ganz hübsch aus – Bulova
Und von weitem auch das!

So freuen wir uns nun auf Italien – essen und trinken mit Slow food

Ein regnerischer Tag und die 338 Stufen bis zur Monastier Ostrog

Eigentlich wollten wir nur einen Besuch im Städtchen Cetinje machen, ins Museum und ein bißchen Rumschlendern. Aber dann war plötzlich Montag und natürlich das Museum, das ich besuchen wollte zu! Planänderung: auf zur wichtigsten Klosteranlage Montenegros, so ein Stündchen zu fahren. Also auf in den touristischen Kampf.

Spektakulärer Bau an eine Felswand geklebt. Ein Heiliger, vermutlich Eremit liegt noch immer dort, heiß verehrt, endlos geküsst. Jede Menge Reliquien, ergriffene Frauen mit verhülltem Haupthaar, andächtige Männer. Ich fühle mich falsch am Platz. Und wie immer sind die alten Fresken wunderbar, die neu gebauten Teile, um alle religiösen Menschen zu verkraften, weniger.

Aber vom oberen Parkplatz noch viele, viele Stufen rauf- und runter zu klettern, das allein verschafft schon Absolution.

Klebt seit vielen Jahrhunderten am Felsen und verspricht Seelenheils

Abends scheint die Sonne wieder, Gerd arbeitet endlich wieder für seine Firma und wir lassen uns auf unserem charmanten Camping mit Gegrilltem verwöhnen.

Ein letzter Tag in Montenegro

entführt uns nach Bar, allerdings ohne ein Besichtigungsprogramm. Kriegs- und Ölhafen reizen uns nicht. Wir holen die Tickets und fahren dann noch 25km Richtung Albanien in die südlichste Stadt Ulcinj, die eher arabisch-osmanische Wurzeln hat und wie fast alle Städtchen hier aus dem alten und neuen Teil bestehen. Nach schwieriger Anfahrt – vor und zurück – auf ganz schmalen Sträßchen, finden wir vor der Festungsmauer einen bewachten Parkplatz, der sogar groß genug ist für unseren Bus. Nach dem Stadttor gleich links das passende Eiskaffee. Den Eiskaffee, den wir bekommen, ist ein verlängerter Expresso (heiß) und einer Kugel Vanilleeis. Sehr kreativ, was wir außerordentlich zu schätzen wissen.

In Stari grad Ulcinj sind kaum Touristen da, kaum Souveniershops, was für eine schöne Überraschung. Wir finden ein tolles Geschenk für Anton, Designs von einer Künstlerin. Das braucht er zwar noch nicht, aber das wird schon.

Der offizielle Touri-Prospekt schlägt 20 montenegrischen Attraktionen vor. 10 davon haben wir gesehen, die Strände, die sie präsentieren, wollen wir gar nicht sehen, also eigentlich 13. und auch jede Kirche, die angepriesen wird, haben wir nicht besucht, aber gefühlt viele. Vieles andere, was auf keiner Liste steht, haben wir selbst entdeckt. Es gibt noch viel zu tun in diesem Land, abgesehen vom Müllproblem, steht Jugendarbeitslosigkeit ganz oben. Und auch Montenegro ist eine einzige Baustelle, halb Fertiges verfällt schon wieder, Luxusappartments schießen tatsächlich wie Pilze aus dem Boden, die Küste ist schon fast völlig zugebaut. noch ist das Meer blau, türkis und warm. Das wird auf Dauer nicht reichen.

Gerd reist mit einem sauberen Bus in Italien ein, er hat tatsächlich das staubige Auto gewaschen während ich Kaffee trinken dürfte. In dieser Bar wurde uns dann vom Koch eine wunderbar arabisch anmutende süße Sache kredenzt als Offerte des Hauses. Vielleicht waren wir die ersten Ausländer? Auf jeden Fall wohl „exotisch“ genug. Leider war die Verständigung wegen sprachlicher Unkenntnis schlecht, so konnten wir uns nur bedanken und tapfer essen.

Die Fähre wartet auf uns … 21:00 Uhr „stechen wir in See“.

Ein Tag voller Hindernisse: Klöster auf einer Perlenschnur, die tiefste Schlucht Europas am Tarafluss, ein Sonntag im Nationalpark Biogradska Gora und eine sehr, sehr schwierige Campsuche – bis alles gut wurde …

Von dem schön gelegenen Camping im NP Durmitor – aber schrecklichen Sanitäranlagen (wir gehen lieber ins Kaffee für bestimmte Geschäfte) – fahren wir zur Tara-Schlucht, eine der tiefsten der Welt und machen nicht was alle machen: mit einer Slip-line über die Schlucht sausen, auch Raffting fällt aus, wir fahren nur am Fluß entlang in eine noch einsamere Region zum nächsten Nationalpark. Dort gibt es noch alte, autochthone Buchen-Urwälder, über 400 und mehr Jahre alt, jedenfalls vereinzelt, die einen glazialen Eiszeitsee einfassen.

Einziges Foto im NP-Infocenter ohne Beschriftung, wie fast alles andere auch

Sonntags im NP, in dem man angeblich auch für eine Nacht bleiben kann, ist keine gute Idee, denn alle, alle sind schon vor uns da, planschen im See, grillen ihr Picknick, schaffen die 10 Minuten bis zum Restaurant oder machen eine Jeep-Tour durch den Park. Wir zögern lange, bleiben oder nicht bleiben? Wir fahren weg und machen eine lange Tour, um einen akzeptablen Campingplatz zu finden.

Auf dem Weg die montenegrischen Highlights: Klöster, Kirche, keine Kinder.

Das kleinste Kloster Sv. Dobrilovina mit nur einer Nonne, 5 Bienenstöcken, 2 Katzen, 1 Glocke und sehr alten Fresken schließt die junge Nonne für uns auf. Sie zupft mein Kleid länger, weil meine Beine nicht ganz bedeckt sind, aber ich darf dann doch rein und die Bildergeschichten anschauen. Selbst Gerd versteht sie nur rudimentär. Aber sie sind so schön.

Wer immer auch die heiligen sein mögen … seit 1539 schauen Sie stoisch auf die Welt.
Und noch mehr Bildergeschichten in dem wichtigsten Kloster Montenegros – Monastir Morača
Erneut mit einem Ankerkreuz und jeder Menge Ikonen zum Küssen.
Nach der Zeremonie Fotoshooting mit dem Priester

Am Ende, nachdem wir die sozialistisch-hässliche Hauptstadt durchquert haben, nicht mal Lust zu. aussteigen hatten, landen wir wieder am Berg, ohne Strom, aber mit Toiletten (sauber) und kalter Dusche, aber glücklich eine superruhigen Platz unter einem blühenden Lindenbaum gefunden zu haben.

Nachtrag: die Chinesen bauen die Autobahn in Montenegro. Wie weit und ob sie sich damit ernstlich in die Wirtschaft eingekauft haben, können wir nicht bewerten. Es ist eine eigene Containerstadt entstanden, eigener Zugang, sicher mit Kontrolle für deren Arbeiter. Eine riesige Baustelle mit immensen Ausmaßen, die die umgebende Landschaft in Schutt und Asche gelegt hat. Ob das wieder „ansehnlich“ wird?

Im Netz ist auf eine ersten Blick nicht zum Planungsrecht zu finden. Eine der letzten Konferenzen zur Änderung des Umweltrechts hat allerdings in Montenegro stattgefunden, was dafür spricht, dass sie die EU-Standards übernehmen sollten.

Beim Müll ist ihnen das noch nicht gelungen. Einfach alles fallen und liegen lassen in der Natur ist der aktuelle Standard, ob alte Autos, Teile, Plastik oder was auch immer, getrennte Entsorgung Fehlanzeige. Das macht den Spülsaum der wundervollen Adriaküste nicht attraktiver. Aber das wird schon noch, kleine Lichtblicke gibt es schon.

Heutige Rätselfrage: was ist auf dem Bild zu sehen?

????? Was ist das?????
Yellow-Zitrone-Vanille erholt sich von der Hitze der Küste am kühlen Berg unter blühenden, summenden Linden

Aktuelle Nachrichten

Ein neues touristisches Event:

Ich schlage vor eine Hundeshow mit dem ersten Preis für den häßlichsten, kurzbeinigen, überfütterten 4-Beiner. Jeder Zeltplatz aller Küstencamps kann in jedem Monat einen davon küren und am Ende der Sommersaison eine Landesmeisterschaft veranstalten. Teilnehmer_innen gäbe es auf jeden Fall reichlich. Gefühlt hat jedes dritte Wohnmobil so einen Kläffer dabei.

Früh aufstehen bei Camping obligatorisch. 7.00 Uhr wird meine Lieblingszeit, aber nur wenn die Sonne Schein.

Juni 2019

Einreise nach Montenegro: total langweilig, waren bei der Ausreise, länger warten bei der Einreise. Bei schönen 30,5 Grad bleibt das Auto an und die Klimaanlage arbeitet volle Pulle. Soweit unser Beitrag zur Klimadebatte!

Plötzlich verstehen wir die Preise wieder ohne nachzudenken, alles € oder was?

Campen heißt auch Hundebesitzer kennenzulernen: er will nur spielen, ist ganz lieb, aber nicht an der Leine. Fast fällt unser Tisch um, „ach Gott, ich konnte ihn nicht halten, er ist stärker als ich.“ Es lebe die Hundeschule.

Ein Glas kaputt, zwei neue gekauft.

Drei Schrauben aus dem Bett gefallen, nix böses gemacht, hält trotzdem.

Auf jedem Platz die faltbare Solaranlage erklärt.

Noch nicht einmal den Korkenzieher gebraucht.

Waschmaschinen auf unseren Minicampingplätzen Mangelware, wir brauen eine!

Die Guerilla-Samen noch kaum verstreut, die Erde ist zu karg, zu hart und zu trocken, vielleicht in Italy?

Tomaten sind lecker, sagt Gerd, ich ziehe Kirschen vor.

Olivenöl direkt vom Bauern: aus grünen mit dem großen Etikett, aus schwarzen und grünen mit dem kleinen Etikett, beide super!

Und heute haben wir den Namen des Bullis erfahren: yellow, andere haben ihn Zitrone getauft. Wir sind mit allem einverstanden. Der Bulli hat Spaß und wir mit ihm.

Der, der immer kocht, kocht auf 2 Platten

Neuentdeckung: Gerd hat herausgefunden, dass es einen Minitisch gibt, wenn man die Abdeckplatte der Wasserversorgung an die Schublade für Besteck und co. klemmt, ob Theis und Ruth das wohl auch wußten? Verraten haben sie es jedenfalls nicht.

Wir haben postlagernd ein VW-taugliches Mückennetz bestellt, die Hilfskonstruktion hält nicht bei der Affenhitze und arme Gerd sieht gepunktet aus. Das neue Sams?

Ich empfehle Dubrovnik bei Regen und dann hoffentlich ohne Reisegruppen aller 20m. So ähnlich wie Venedig, volles Gedränge in der Altstadt, in der richtigen Stadt fehlen die Touris. Nur das Kreuzfahrtschiff im Hafen erinnert an sie. Und: heute gefühlt 2000 Treppen rauf und runter, das ist bei Regen natürlich auch Ätze!

Machen Sie eine typische Handbewegung

Kroatien ist auch … – ein Abschiedsbrief :

Eine öffentliche Telefonzelle, die permanent raucht. Selten so viele Rauer getroffen;

Ist voller wildem Wald und Macciahängen mit unzähligen Pflanzen- und Tierarten. Wir sind durch Lohrberwälder mit Pinien und Steineichen gefahren und spaziert. Wilder Rosmarin wächst überall, Thymian ist Mangelware. Auch giftige Schlangen gibt es, wir haben sie nur präpariert gesehen. gut so;

Überall wo wir waren gab es lediglich kleinbäuerliche Landwirtschaft mit Wein, Oliven, ein paar Kartoffel-, Zwiebel- und Tomatenfelder. Ganz selten etwas anderes, manchmal eine Heuwiese. Woher die Spanferkel alle kommen, die hier gegrillt werden? Alles Wildschweinchen?

Ein Küstenstreifen voller kleiner Buchten mit türkisblauem Meer davor. Kein Wunder, dass es soviel Tourismus gibt;

Vielen alten Städtchen, die überwiegend venezianisch anmuten und aufgepeppt sind mit sozialistischem Bauen, das eher verfällt als das alte Zeug. Geschichte wird gemacht;

Ein Land der gelassenen Menschen, laut, langsam und fröhlich, jedenfalls meist und erst auf den zweiten Anlauf freundlich und laut;

Mit Lebensmitteln, bei denen deutsche und ausländische Produkte oft billiger sind als die Einheimischen, was wir uns nicht erklären können;

Ist in den bergischeren Gegenden nahezu unbewohnt, die Straßen sind gesäumt mit Schrottautos, die vor sich hinritten und vielen, vielen verlassenen 

Häusern, die alt und verfallen sind oder niemals fertig waren – schwer nachzuvollziehen;

Ein Baugesetz wäre vermutlich doch hilfreich, aber Planungsrecht in Kroatien muss ich erst noch nachschauen.

Die Top 10 des 21. Juni 2019

  1. Vorm Aufstehen schwimmen im Meer, nicht duschen und Frühstücken gehen;
  2. Für die erste Kaffeepause in Persast 236 steile Stufen absteigen, Kaffee und Zitronenlimonade trinken, Fischlein gucken und 236 Stufen zum Parkplatz wieder hoch ächzen;
  3. Mit dem Autowandern in den Bergen von Montenegro auf der spektakulärsten Straße, die ich kenne;
  4. Zwei Campingplätze gesucht und nicht gefunden oder nicht gewollt;
  5. Durch die dunkelsten, fast unbefestigten Tunnel geschlichen in der Hoffnung, dass niemand entgegen kommt und oft verloren, aber überstanden;
  6. Einen neuen Namen für den Bus erhalten von klein Hannah, ungefähr 3 Jahre alt: Vanille-Bus;
  7. Abgekühlte Orchideenwiesen gesehen soweit das Auge reicht u d blau, blau, blau ist der Enzian;
  8. Mindestens 7000 Kurven gefahren ohne schwindelig zu werden;
  9. Bis in die Schneereste fast 2000m hochgeguckt, die in den schattigen Dolinen auf den Sommer warten; 
  10. Am Ende des Tages vor den Pforten des Nationalparks Durmitor gecampt.
236 nach dem Kaffee!
Landschaft, Kulturlandschaft, Kultur, Natur, alles passt.
Ein Zweitausender am anderen
Ein strenger Winter kommt bestimmt

„Das Kloster Piva (serbisch Manastir Piva Манастир Пива) ist ein serbisch-orthodoxesKloster auf dem Gebiet der Gemeinde Plužine im Westen Montenegros. Das Kloster ist neben den Klöstern Ostrog und Morača eine der wichtigsten Anlagen monastischen Lebens in Montenegro. 
Die Klosterkirche ist eine dreischiffige Basilika mit Vorhalle, jedoch ohne Turm und Kuppel. Die Kirche wurde von 1573 bis 1586 während der osmanischen Herrschaft erbaute und ist der größte serbisch-orthodoxe Kirchenbau, der in dieser Zeit entstand. Das Kloster wurde im Verlauf seiner Geschichte dreimal in Brand gesteckt, zuletzt 1876. Es wurde jedoch immer wieder aufgebaut und instand gesetzt. Um das Kloster vor der Überflutung durch das Aufstauen des Piva-Stausees zu bewahren, wurde es von 1970 bis 1982 an seinen heutigen Standort versetzt. Die Klosterkirche wurde Stein für Stein abgetragen und am neuen Standort wieder aufgebaut. Zuvor waren die Fresken von den Wänden abgelöst worden, und konnten an neuer Stelle wieder angebracht werden. So blieben die Fresken, von einer Gesamtfläche von insgesamt 1260 m² im Original erhalten.“

(Wikipedia, 22.6.2019)
Von außen schlicht, innen 16. Jahrhundert mit Ankerkreuz
In der Pivski Monastier erzählen Fresken über Fresken heilige Geschichten, 1260 qm!

Zu guter letzt ziehen wir uns auf dem hoch am Berg gelegenen Camping alles an was wir mithaben und wickeln uns zum ersten Mal seit langem wieder in eine Decke, gefühlte 12 Grad, in Wirklichkeit bestimmt 20. schlafen ohne Schweißausbrüche, gänzlich ungewohnt.