Wie verschönere ich einen Regentag und warte auf die liebe Sonne?

Ins Bett gehen bei Regen, aufwachen bei Regen – obwohl der unzuverlässige Wetterbericht nur kleine Wolken versprochen hatte – macht nicht viel Spaß in den Abruzzen. Aber nach einer sehr heißen Dusche, die es auf dem Campingplatz tatsächlich gibt und einem schnelle Zusammenpacken, frühstücken wir um 9.00 in der Dorfkneipe italienisch: Cappuccino und Cornetto, leider immer wieder mit Zucker versüßt, das ist hier Natur.

Der nahezu leere Innenraum mit Kanzel aus steinernem Filigran und einer Säule für die Osterkerze (kannte ich nicht zuvor), um die man noch 12 Kerzen stellen kann. Ohne Regen, mit schwarz drohenden Wolken über uns.

Die Richtung ist klar, raus aus den Wolken, runter ins Tal zur „der“ romanisch-gotisch in Anfängen Basilika „Abbazia San Clemente a Causaria“, eine der schönsten im LAnde und auch für uns. Oft erobert, zerstört, wieder aufgebaut, geplündert und nun restauriert. Wir sind mal wieder fast allein, probieren die Akustik, die Krypta, in der wohl die römischen Reste verbaut wurden und genießen Stille. Ein rares Gut in Italy! Alle anderen zum Kloster gehörenden Gebäude sind bei mehreren Erdbeben zusammengebrochenen und nix ist mehr zu sehen. Eine Geschichte die um 900 n.Chr., bis heute faszinierend. Vor allem eine Bronzetür aus dem 12. Jahrhundert. Eigentlich könnten die Meister schon alle Techniken und Formen, modern bis heute.

Leider kommt der Grünstich nicht richtig zur Geltung

Nächste Station Sulmona bei vollem Regen. Aber sofort ein Parkplatz für den Bus und rennen in die Bar für einen kleine Kaffee. Weiter geht’s mit Kirchen, aber auch mit Konfetti, Confetti, alles eßbar. Ihr werdet es nicht glauben.

Mandelkonfetti mit Zuckerüberzug, die Spezialität der Stadt. Guten Hunger!

Wollt Ihr mehr Kirchen sehen? Nein, lieber Landschaft der Abruzzen, wild, fast unbewohnt, zwischen steilen Felsformationen und weiten Hochebenen, dicke dunkle Wolkengebilde. in jedem Ort mindestens zwei, eher drei und mehr Kirchen. Sei’s drum!

Ohne Regen ist Sulmona ganz hüsch, zwischen. Römern, Renaissance, Barrock und Moderne
Palazzi Prozi mit einer Scherbensammlung aus vielen Jahrhunderten. Über 65-jährige dürfen umsonst gucken. Gerd auch, Urlaub macht alt??? Und fals noch was im Schmuckkästchen fehlt, immer an die alten Römer halten:
Ohne Regen!
Und ohne Menschen, daher mal wieder Nationalpark Majella

Vom Städtchen zurück zum Camp durch den Nationalpark Majella auf der einzigen Straße, die es gibt, sind viele Abbrüche und tiefe Löcher seit Jahren mehr oder weniger gut gekennzeichnet. Die Durchschnitsgeschwindigkeit sinkt auf ca. 25 bis 30km/std. Und überall dort, wo sich Löcher, Ritzen, Abbrüche und Spalten zeigen, rückt die Natur vor – ohne Gnade. Oft bleibt nur eine Spur zurück, wer Mut hat, fährt zuerst.

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