Denn morgens beim Aufstehen sind jetzt nur noch ca. 9 Grad und das ist nicht nur gefühlt verdammt kalt. Auch fällt das Kochen am Abend der Kälte und Feuchtigkeit zum Opfer, denn seit wir Gabi in Marbella verlassen haben, sind wir schnurstracks nach Norden durchgestartet. Wir müssen es akzeptieren, die schöne Sommerzeit ist vorbei und einem nicht allzu freundlichen Herbst gewichen. Die Esskastanien fallen, Nüsse sind reif und wir müssen im Bus sitzen und unser abendliches Gläschen trinken.
Nein, das wollen wir nicht mehr lange machen. Aber zwischendurch springt uns noch die eine oder andere Weinregion an: Êntre des mers, die Touraine (unser Lieblingswein Élèphant), da müssen wir noch schnell hin. Vielleicht ein Zimmer, vielleicht einfach weiter in die Normandie. klar ist, wenn’s wirklich regnet, brechen wir die nicht aufgebauten Zelte an.
Ein kleines Highlight haben wir morgen früh noch vor uns. Wir radeln in das hübsche Städtchen Montmorillant, die Stadt der Bücher. Wir werden irgendwo nett frühstücken, die vielen Buchladen im herausgeputzten Mittelalterort durchstöbern und dann Richtung Tour weiter nach Norden düsen. Ok, war nicht kalt genug für Frühstück im Städtchen, wir frühstücken zum letzen Mal vor dem Bus, das Brot immerhin ist warm. Dann ein kurzer Fototrip in den immer noch schlafenden Ort und ab in Richtung Lieblingswinzer am Cher.
Montmorillon, da wollen wir noch mal hin, wenn die Sonne scheint und die kleinen Buchläden alle aufhaben.
Dort warten sehnsüchtig die Gärten- und Heckenscheren, wie schön gesagt. Die Eichhörnchen wohl eher nicht.
Wir kaufen noch jede Menge Wein beim Elefanten, dort waren wir auch schon mit Moni und Hans … das reicht für Weihnachten, wenn sie uns besuchen. Noch 5 Stunden, zum ersten Mal Autobahn … ab geht die Kiste.
Was erwartet uns?
Rosenungeheuer, Weinschlangen, Feigen, die den Weg versperren, Unkraut wo wir hinsehen, im Haus Spinnen und ihre Gewebe überall. Aber egal: wir haben „unser“ Bett tonight. Reise zu Ende, darüber nachzudenken beginnt jetzt.
Ein letzter Gruß mit Alpenveilchen … und der Herbst beginnt, nun auch für uns.
Unendlich viele Kirchen, Basiliken, Kapellen und Klöster gesehen, byzantinisch, romanisch, gotisch, neu-klassisch oder modern.
Kleine, große Städte, Dörfer und Flecken besucht, in der Ebene, am Berg, im Hochland, rauf und runter gekraxelt.
Im Meer geschwommen, in der Adria, an der Riviera, in vielen natürlichen Seen und künstlichen Talsperren, in Flüssen und in jeder Menge Schwimmbecken. In Frankreich sind Badeshorts in Schwimmbädern verboten! Was für eine lustige Idee.
In vier Monaten 26 Gaskartuschen verkocht, nicht wirklich erstaunlich, am meisten braucht angeblich mein Toaster.
In 180 Tagen und Nächten ca. 60 bis 70 Campingplätze getestet und selten sehr enttäuscht gewesen.
Eindeutig nach dem Picknick, woran erkennt man das?
Mindestens 10 mal bei Decathlon gewesen, die haben die billigsten Gaskartuschen und vieles andere mehr. In den ersten vier Monaten 30 Stück verkocht.
Leider, leider viel zu wenig gemalt, das ist nicht wieder gut zu machen.
In vier Monaten ca. 10.000 km gefahren, aber nicht jeden Tag. Kleine Touren auf kurvigen Strecken mit ganz, ganz schlechten Straßen in Italien, sogar auf den Autobahnen, die wir ohnehin, wo möglich, gemieden haben.
Hin und wieder gewaschen. Wenn man nur einmal Bettwäsche hat, muss die Sonne scheinen, sonst bleibt die Maschine leer.
Eine kleine Bibliothek angelegt, ca. 10 neue Reiseführer erstanden, die wir längst nicht „abgearbeitet“ haben.
Drei Pfeffermühlen verbraucht, aber nur eine Mühle mit Chilischoten! Salzkörner sind ungezählt geblieben. Wieviele Flaschen Wasser wir gekauft und getrunken haben, lässt sich hochrechnen, 180 Tage x 3,5 l Wasser, abgesehen von den Flaschen in Bars und Restaurants. Über die Weinflaschen schweigen wir uns aus.
Jede Menge Kräuter aus der freien Wildbahn gezupft und eigene Kräutermischungen kreiert, die alle prima sind.
Eine neue Badehose für Gerd erstanden, zwei neue kurze Hosen für Geed und eine weiße (unpassend für eine solche Reise) für 5€ vom Markt für Mme und ein Hemd für 10€ aus einer Kirchenkleiderstube. Schuhe und Socken mussten sein.
Die „Ein-Topf-Gerichte“ können ein Kochbuch füllen und lecker sein. Aber ein Herd mit Backofen ist auch nicht schlecht. Im Übrigen sind es Steinpilzravioli auf Tomaten-Artichoken-Sauce mit italienischem Parmesan (Direktimport)
Gefühlt mindesten 200 Hunderatten kennen und nicht lieben gelernt. Wer hat es nur erfunden, dass jeder dritte Camper mindestens einen, wenn nicht mehr Hunde mitschleppen muss.
Tausende Fotos gemacht, die vermutlich nie wieder einer anschauen wird. Vielleicht doch, wenn ich ein Büchlein unserer Reise mache.
Unendlich viele Male den Bus umgebaut. Unendlich viele Male mit dem Bus geschwankt, unendlich vielen Male wenn sich einer von uns nur umdreht, und sonst … auch.
Tomatenernte im Projekt-Garten von Frau Pastorin.
Unseren Helferinnen in Hannover Heidi und Conni und Gill in der Normandie danken wir herzlich und werden alles wieder gut machen…
Brot und Spiele: Ende gut, alles gut.
Was uns wirklich fehlt und wir beim nächsten Mal (so es eines gibt) mitnehmen müssen:
Ein Kinderfeind muss mit
Mörser, aber einen kleinen!
eine Kochschürze (jeden Tag mit Fett gesprenkelte Hose waschen ist einfach doof), die haben wir dann in Cerét auf dem Markt gekauft
eine zweite Kuscheldecke, weil es manches Mal abends einfach schön ist
ggf. eine Knoblauchpresse, aber eine kleine, letztlich geht’s auch so
eine zweiten Pullover, denn im Herbst kann Frau schon mal zwei brauchen
noch weniger Geschirr und auf keinen Fall zwei Schaumschläger
weniger Malpapier, ich komme ohnehin nicht richtig dazu, ich kann Motive und Idee speichern
die dicken Bergstiefel, kleinere Wanderschuhe tuns auch, die anderen nehmen nur Platz weg
und ein Kleid weniger tuts auch
zu Hause bleibt auch das Zelt, haben wir nicht einmal ausgepackt
aber ein anständiger Radmutternschlüssel und Radflickzeug muss unbedingt mit
vielleicht dürfen e-bikes mit, eine echte Erleichterung für die Bergtouren
Ingesamt sind wie zwischen 17 und 18.000 Kilometer gefahren, haben in der Adria, der Riviera, dem Mittelmeer und im Atlantik gebadet, in Bergseen und Talsperren, unzählige Berge durchquert auf dem Weg zu all unseren Freund_innen im Süden, haben Karst, Maccia, Guarrique, fast Wüsten und menschenleere Regionen bestaunt und gefühlt wie groß Europa ist. Und: wir waren ja nur im Süden und dort auch nur in einem sehr kleinen Teil.
Wir sind schon fast wieder in der Normandie, morgen werden wir zuM ersten Mal die zu bezahlende Autobahn nutzen, um rascher voran zu kommen. In La Chapelle brauchen wir sicherlich als erstes die Gartenschere, um ins Haus zu kommen ohne von den Rosendornen zerkratzt zu sein. Die Heckenschere werden wir auch brauchen und vielleicht haben die frechen Eichhörnchen noch ein paar Nüsse übersehen.
2020 werden wir sicher keine große Tour machen. Wir freuen uns auf Besuch in der Normandie. Ende gut, alles gut.
Katze bleibt zu Hause oder wo auch immer, Fisch darf mit und Linolschittwerkzeug auch!
Kathedralen sind out, große Städte sind out, Landschaft ist in, Ruhe ist in und Wärme ebenso. Nach zwei kalten Frühstücken ( so um die 9 Grad) wollen wir mehr warm, nicht nur Sonne am Mittag. Das heißt weiter nach Süden, immer der Nase nach.
Spaniens Landschaft im Herbst kann öde. Und kann ganz langweilige Straßen, immer gerade aus. Alles gelb, ocker, verwaschen. Was fressen bloß die Schafe und Kühe? Nur manche haben Bäume oder Mauern, die Schatten werfen.
Spaniens Sierra im Herbst. Weite Ödnis kilometerlang, immer gerade aus. Schafe, Kühe, Menschen und Orte kaum.
Freude kommt auf, wenn ein Örtchen mit einer Bar, einem Restaurant auftaucht. Leben und Menschen gibt es doch noch. Viele werden’s nicht sein.
Pampa, stundenlang!
Wir steuern Casarés an. Es ist Mittagszeit. Wie soll man sich zwischen all den Tapaserien entscheiden? Ganz einfach: wo ist gesicherter Schatten, denn inzwischen sind wieder mal 35 Grad. Flucht nach vorn!
Casarés in seiner ganzen historischen Pracht. Ein Mittagsstop mit drei Sternen.Die fast noch maurischen Paläste von Cararés.
Später trinken wir Café auf einem Dorfplatz und sind sicher, dass ganz Spanien Sonntags essen geht, den Tag mit Freunden verplaudert, die Kinder lärmen und alle immer lauter erzählen müssen, denn sie wollen ja trotz der üblichen Lautstärke gehört werden. Ob’s der Alkohol macht oder das Naturell?
Egal, wir ziehen weiter, sind die einzigen auf dem Camping, haben eine Talsperre, in der wir schwimmen vor der Tür und eine Bar mit Seeblick, Wein und Eiswürfeln. 22.00 Uhr 22 Grad. Was wollen wir noch mehr?
Zu Gabi!
Endlos öde trockene Weite (wie es hier wohl im Frühling blüht?) wechseln mit einsamen Bergen.Die Waldbrandgefahr isr hoch, ehe wir in den Nationalpark fahren und die kleine, enge und kaum befahrene Bergstraße bewältigen, werden wir von einem Ranger angehalten, Papiere kontrolliert und Autokennzeichen vermehrt. Der Hubschrauber steht auf seinem Platz um jederzeit Löscheinsätze fliegen zu können. Pinien und Eukalyptus brennen wie Zunder. Hoffentlich nicht mehr in diesem Jahr!
Dann kommt das Ende unserer Reise schon in Sicht. Wir werden zurück die Autobahn nehmen, uns noch eine Pause bei unserem Lieblingswinzer an der Loire gönnen und Mitte Oktober in der Normandie landen.
Es wird Zeit, die Campingplätze schließen, die Schwimmbäder sind schon leer und im Norden müssen wir wieder die Schlafsäcke herausholen. Wie zu Beginn unserer Grand Tour.
Natürlich nicht von uns, eher von allen möglichen mit denen wir ohnehin nicht bekannt sind und auch nicht werden.
Der schönste Platz Spaniens, Plaza Major, verkleinert auf eine „handliche“ Größe, Stierkämpfe, Märkte etc. finden dort heute nicht mehr statt, nur noch Touri-Abfertigung. Wir flüchten ob all der Schönheit.
Salamanca geht nicht ohne Kathedralen – auch wenn es viel anderes zu sehen gibt. Und es das Hauptquartier Francos im spanischen Bürgerkrieg war und heute das Zentrum der Erinnerung an diesen Krieg beherbergt. Diesmal besuchen wir das Museum nicht, zuviel spanisch, zu wenig englisch. Ein Anderes mal.
Der Mittelpunkt des großen Platzes – spanisch geflaggt.
Ich stolpere über eine kleine feine und alternative Kunstausstellung mit Künstlern, die kleine Bücher, Statements und andere politische Karikaturen drucken und eine alternative Zeitschrift veröffentlichen. Dabei verliere ich Gerd, der wie fast immer, schon weit voraus ist. Telefone sind doch nützlich.
Ok, dann Kathedralen, eine alte und eine viel größere neue und in beiden Hochzeiten. Ok, wir hören wieder alles über alle Heiligen, Bischöfe, Päpste, Baumeister und Sponsoren und vergessen alles gleich wieder.
Das Doppelmonster in Gänze.Gotik in robuster Pracht. Hochzeit ebenso.Die alte frühgotische oder spätromanische Kathedrale von hinten – prachtvoll wie von vorn.
Ansonsten toll, gigantisch, protzig, alles, was das Herz begehrt- kurz vor der Heiligsprechung.
Das Gewölbe aus Glas entschädigt für den Inhalt des Museums; der Art Deco Palast Casa LIS.Mehr Art Deco geht nicht und kitschiger auch nicht, wie schön?
Morgens ist alles fein.Haben wir angestaunt, aber blieb in der Markthalle.Haben wir nicht gekauft, puhh.Sieht doch auch ohne Schweinefüßchen gut aus, oder?Drei Gewürze, ein Aioli und das Meer!Schnee über Steinpilzravioli mit Artichocken-Tomatensugo. Auch nicht so übel gekauft, gekocht und gekaut.
Wir sammeln gerade Monster, eh‘ Münster oder Kathedralen von besonderem Charme, Reichtum, Kunstfertigkeit, getragen und ausstaffiert von der unsagbaren Spendenfreudigkeit der „Noblen“ und der Bürger der erstarkenden Städte im 12. und 13. Jahrhundert. Bis zum Umbruch der Renaissance entstanden, teilweise nach französischem Vorbild, in Spanien Kathedralen-Monster, die heute Highlights auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostella sind.
Nach Burgos also Léon, französischer als jede andere. Alle Charakteristika gotischer, dem Himmel zugewandter Kirchen, sind hier wieder zu entdecken. Sie konkurriert mit ihren 1.800 m2 Bleiglasfenstern mit St. Chapelle in Paris, genau so wenig Stein ums Glas herum. Nur ist hier alles so viel größer.
Dem Licht entgegen – in Gottes Namen, immer kurz vorm Zusammenbruch.Rosette verhängt! Ein Bauwerk ohne Anfang und Ende.
Auch hier touristisch alles in Butter, Guide in unserer Sprache, jede Menge Könige, Bischöfe und Künstler, die sich verewigt sehen wollen. Und in Léon immer wieder bis weit in 18. Jahrhundert hinein die Furcht, dass der fragile Bau – auch aufgrund seiner nachträglichen Veränderungen, die dem Zeitgeschmack folgten – einstürzt. Letztlich ein „Wunder“, sie steht noch.
Und hier: unser ökologischer Fußabdruck. Mehr wird’s einfach nicht.
Léon selbst lohnt, die Landschaft der Umgebung eher weniger. Ausgeräumte Agrarsteppe, soweit das Auge reicht und die Straße führt geradeaus nach Salamanca, zum nächsten Monster vor Gabi und vermutlich unserem letzten.
Zuerst war die Straße nach Riaño gesperrt. Wir folgten der Umleitung, dann dem Navi in die Berge. Es wollte aber nur nach 15 min Serpentinen bequem wenden, um wieder auf die gesperrte Straße zu fahren. Also folgten wir nun den Schildern. Es gab sowieso keine Alternative und dann kaum Abzweigungen.
Dieser Umweg führte uns durch enge Felsschluchten, die dem Fahrer den Blick in den Himmel verstellten.
Dann über einen Pass. Hinter uns ein beeindruckendes Felsmassiv und grüne Bergweiden auf der anderen Seite. Hin und wieder ein Dorf, sehr gepflegte Häuser, manche frisch renoviert.
Der NP der Picos …Mit Morgennebel.
Nach sehr vielen Kurven kamen wir zurück auf die ursprüngliche Straße, um nach etlichen weiteren Kurven vor einer Absperrung zu stehen. Straße gesperrt von 8:30 – 13 und 15 – 20 Uhr. Ein französisches Paar im Wohnmobil hatte schon das Picknick ausgepackt. Wir fuhren zurück zu einer kleinen Bar.
Das Tagesmenü gab es nicht. Nur crocetos und chorrizo mit Wasser und Kaffee. Aber dann nach der Baustelle das blödeste, das passieren konnte, einen platten Reifen und keine Chance die Radmuttern los zu bekommen. Also mitten in den Bergen bei schlechter Telefonverbindung einen Pannendienst besorgen und hoffen, hoffen … soweit, so schlecht. Bis Léon, der Stadt in der es vielleicht neue Reifen gibt, mind. 2 Stunden über Bergstraßen weit weg. Aber noch scheint die Sonne und erst am Abend wird es kalt …
Der yellow Plattfuß am steilen Berg auf einer der einsamsten Straßen Spaniens – er hat einen tollen Ausblick, wir harren aus.
Die Straßensperrung hält den Abschleppdienst eine Extrastunde auf. Wir versuchen erneut den Pannendienst in Deutschland zu aktivieren, doch gerade als sie wieder ans Telefon gehen, kommt er um die Ecke. Das Ersatzrad unter dem Auto hätte Gerd ohne hervorragende Werkzeughilfe und das Aufbocken des Autos niemals rausholen können, denn der Schraubenschlüssel, den VW spendiert hat um die Radmuttern zu lösen, passt bei den Alufelgen nicht richtig auf die Schrauben. Damit kann man nicht mal Einbrecher erschrecken. Wir werden ihn ersetzen müssen durch was Anständiges – fürs nächste Mal. Es ist unsere vierte Reifenpanne. Wir haben ein unglückliches Abbo darauf. Jedenfalls erreichen wir Leon, Reifenflicken geht nicht, er macht Beulen. Morgen gibts neue Puschen. Wir erreichen den Campingplatz gegen 20.30, schon fast im Halbdunkel nach einer kurzen Irrfahrt über ganz mörderische Feldwege. Aber: tolle Landschaft, schroffe Bergmassive des Pico de Europa, weite sonnige Hochebenen könnten entschädigen. Wir nehmen heute mal zu wenig davon wahr. Wir sind entschuldigt!
Der einzige, der sich freuen kann, Ist Lars, denn nun habe ich Zeit sein Exposé zu lesen.
Und Lars hatte doch nicht so viel Glück, ich konnte mich nicht recht konzentrieren. Das wird schön noch. Erst als die Reifen gewechselt werden, aber ich dann doch Zeit für Lars. Un der Gerd ist es nicht, der unter dem Auto liegt.
Für Frauen ein aussichtsloses Unterfangen. Und welcher Mann traut sich das auf freier Strecke zu, wenn Muttern streiken und das Werkzeug von VW eher nix taugt? Wir kaufen neue Knarren und besorgen ein Stahlrohr, fürs nächste Mal.
Nachdem Gerd von den 21 Bodegas in Haro nur bei dreien Rioja probieren durfte und auch die eine Flasche für 141 Euro nicht gekauft hat (sondern nur 5 Flaschen, mehr passten nicht aufs Fahrrad und in den Rucksack), es außerdem regnerisch-kalt war, sind wir Richtung Meer abgebogen. Auch hier ist es erfrischend, morgens 15 Grad und erst nach 10 Uhr kommt die Sonne und wärmt unsere Füße.
Aber ein berauschender Blick auf ein wildes Meer. Wie kalt das Wasser ist, werden wir später testen.
Morgens der erste Blick.Und dann der zweite Blick! Baden abgelehnt, zu kalt, zu viel unbekannte Strömung.
Wir haben wieder Sterne gesammelt. Die Kathedrale von Burgos hat gleich drei. Weltkulturerbe, durchorganisierter Tourismus, jeder bekommt einen Telefonhörer in seiner Sprache. Zwei Stunden kann man alle Wohltäter, Könige, Bischöfe, Fürsten und Fürstinnen, Heilige und weniger Heilige, Baumeister und Bauhütten auswendig lernen, denn dieser riesige Bau bietet alles. Und das seit dem 12. Jahrhundert. Für dieses Kunstwerk – die erste Kathedrale im gotischen Stil in Spanien – wurde eine königliche Residenz abgerissen. Was tut Mann nicht alles für das eigene Seelenheil. Und wer dort begraben werden wollte, der musste schon eine Kapelle stiften und ein Rentabel spendieren. Eines „goldiger“ als das andere.
Billig und Demut geht anders.
Die! Kathedrale von Burgos in ihrer martialischen PrachtTranszendente Unendlichkeit, dem Himmel am nächstenMeisterliches Gold für die Ewigkeit
Den erstem spanischen Kaffee (eindeutig besser als der französische) trinken wir in Salies de Béarn und überlegen kurz ob wir da bleiben sollen, weil es so ein hübsches Städtchen ist. Salz können wir leider nicht kaufen, es ist Samstag Mittag. Wir sind auf dem Weg nach Santiago de Compostella. Wir eindeutig nicht, aber die Masse an Pilgern, die am Straßenrand permanent von Autos überholt werden, lassen es uns wissen. Von Kontemplation oder spiritueller Einkehr können wir nichts entdecken. Nur öde an der Straße laufen, durch abgeerntete Felder ohne Baum und Strauch, ein zweifelhaftes Vergnügen, jedenfalls von außen betrachtet.
Salies de Béarn
Der erste Zeltplatz ist ebenso öde, ohne Baum und grün. Wir verlasen ihn sofort wieder und fahren weiter bis Estella. Erstaunt über die Morbidität der Stadt, die vielen leeren Geschäfte, dunkle Gassen mit schrägen Gestalten, finden wir doch noch eine nette Tapabar und versöhnen uns mit dem Ort. An sich sehr schöne Häuser, brauchen dringend neues Leben.
Haro wunderbarer Barock Haro braucht neue Männer!
Ein Reminiszenz an Ulli führt uns nach Logroño aufs Weinfest, auf das die ganze Stadtbevölkerung zu pilgern scheint. Und es ist der Tag des Stierkampfes.
Kampflos? Niemals!Keine Bierflaschen, lecker Füße im Feuer.
Das Würth-Museum Spanien ist ein Muss. Wer so viel Geld mit Schrauben gemacht hat, kann sich auch einen Kusttempel leisten. Außer uns ist noch ein weiteres Paar da! Das wars!
Sabala 1956: in the supermarket, wo sonst?
Rioja – Mehr als Wein, wohl kaum; ein weinseliger Campingplatz in Haro.
Wir können uns nicht trennen. Ruth, Moni, Conni, Paul, Hans, Theis und wir starten gemeinsam und wollen uns in Albi die Kathedrale und das Toulouse-Lautrec Museum reinziehen. Zuvor zeigen Hans und Moni Lieblingsplätze ihrer „Sommerheimat“, die wir alle lieben und immer wieder sehen wollen. Z.B. all diese kleinen Bergstädtchen mit uralten Brücken, verwinkelten Gassen und steilen Aufstiegen, die Ruth mit Bravour und tapfer bewältigt.
Schöner geht’s kaum, aber bergauf die glatten Steine der Brücke zu besteigen, erfordert Geschick und Kraft. Wir stärken uns zuvor mit Kaffee. Der Tarn und jede Menge Landschaft – nur paddeln ist schöner.Sperrwerk am Tarn und der edf-Luxustagungsort. Automatisch duschen und Frösche ärgern. Auch campen ist möglich. Ein schöner Ort für ein anderes Mal.
Wir starten mit drei Gefährten nach Albi. Das Kleine von Hans und Moni, das etwas größere Auto von uns und das Wohnschiff von Theis und Ruth. In Albi zwängen sich R und T durch die Innenstadt, die ganz unverständlich nicht verkehrsberuhigt ist, durch enge Kurven zum Stellplatz, an der Kathedrale vorbei, aber glücklicherweise mit noch zwei freien Plätzen. Wir sind spät dran und „rennen“ in das Bauwerk, das jeder gesehen haben muss, so spektakulär wie es ist.
Was macht der blöde Zug vor diesem hinreissenden Gebäude? Die Bischöfe werden sich im Grab umdrehenDie rosa Kathedrale mit filigranem Eingang aus geklöppeltem Sandstein – spätgotisch.Schöner können Monster aus dem 15. Jahrhundert kaum sein, auf, auf in den Himmel, aber nur die Auserwählten.Bei Nacht sind alle Katzen grau – die Kathedrale bleibt strahlend schön in rosa.Darauf schaute der fast unfehlbare Bischof von Albi, wenn er seine Stadt sehen wollte.
Nach einem letzten gemeinsamen Getränk, Tanken und Sicherungen im Bus von Theis finden und tauschen, müssen auch wir uns trennen. Die Wege scheiden sich. Theis und Ruth wollen an die Küste des Atlantiks, wir biegen zusammen in die Pyrenäen ab. Zwei kurze Tage, wandern zu Kaskaden, am ersten Tag eine, am zweiten zwei. Einen dritten Tag gibt es nicht …
Und weil wir uns so schlecht trennen können, stoßen Maria und Klaus zu uns, um am ersten Tag in den Pyrenäen mit zu wandern. Am Abend essen wir im Dörfchen Seixt hervorragend Dinge, die wir nicht kannten. Das amuse gueule ist eine dicke Bohnensuppe, eine ganze Schüssel voll. Foie gras (selbstverständlich ohne Maria, Tierdoktor) in Sahne mit gestocktem Ei, dicke Lammstelzen mit Bohnen und Kartoffel und viel Knoblauch. Das stärkt für den nächsten Tag.
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