Richtung Südosten

In der Ebene sollte es wärmer sein und kein Regen ? Wir sehen noch eine der Stabkirchen, auch von innen und suchen einen Campingplatz. Der von Gerd avisierte Platz ist es nicht. Erinnert zu sehr an die Filme von Kaurismäki, ältere Männer, Hauptsächlich Angler und Jäger. Also fahren wir zurück auf einen Platz, den wir im Vorbeifahren gesehen haben, campen an einem wild rauschenden Bäch. Es wird doch noch gekocht, die Sonne hat sich nochmal gezeigt, aber der Wind, der Wind, hat zugenommen und bläst verdammt kalt. 
Hans konnte wieder ein Vogelfoto schießen, der Ohrentaucher füttert sein Kleines. Das Männchen treibt bunt, wie immer, das Weibchen ist bescheiden braungrau. 
Die Kälte treibt uns ins Häuschen – die Bar des Campings – und fordert eine 
Flasche Wein, wie gesagt, wir sind ja nicht zum Sparen hier. Das ist die Nacht der Kälte, vermutlich zwischen 5-8 Grad, alle frieren ein wenig und wollen es wärmer. Das wird die Devise des Tages.

Richtung Süden! Dort scheint die Sonne, hoffentlich, das Wetter ist besser! Es ist wärmer und zurück auf Anfang. Wir haben Glück und bekommen einem Platz auf dem Camping, der unser erster in Norwegen war. Badestrand und Bistro inclusive. Was für eine Freude, alles schon ein bisschen zu kennen. 
Aufwachen. Baden ist das erste Wort, das gesprochen wird und in die Tat umgesetzt.
Wir bleiben zum ersten Mal für 2 Tage auf einem Platz, können gemütlich frühstücken, nachdenken, was noch gekocht werden kann. Die Jungs können stundenlang über Automodelle diskutieren und streiten, welcher Laden wie weit weg ist, zu Fuß oder mit dem Auto oder wie auch immer. Der Blog kommt auch wieder ins laufen … Sommerzeit, Badezeit, Zeit zum Träumen.

Ålesund und Trollstigen

Inzwischen sind zwei Tage vergangen. Mit Conni, Iciar und der üblichen Truppe habe wir in Alesund in Jugendstil geschwelgt. Drinnen (Museum) wie draußen – Stadtneubau nach einem verheerenden Brand 1900 mit internationaler und auch deutsch-kaiserlicher Wiederaufbauhilfe, haben die Architekten, darunter auch viele deutsche oder Architekten aus Norwegen, die in Deutschland studiert hatten, zu einem eigenen norwegischen Art Deco Stil gefunden, der in der Stadt noch heute charakteristisch ist. Die neuen Bauvorschriften verlangten danach übrigens in ganz Norwegen, die Innenstädte in Stein zu bauen, um solche verheerenden, Städte vollständig zerstörende Brände zu verhindern.
Der Bauboom verhalft der damals brach liegenden Bauwirtschaft zu ungeahntem Aufschwung, gab vielen Arbeit und führte zu ersten organisierten Gewerkschaften und Parteien.

Im Jugendstilmuseum

Wir haben den Trollstegen gemeistert, war nicht schwer, sogar mit Sonne. Leider keinen Kaffee! Vor der Eröffnung des Restaurants hat eine LAWINE DIE SCHEIBEN EINGEDRÜCKT Und die Eröffnung unmöglich gemacht. Allerdings ist nicht repariert worden und auch die Toiletten sind schäbig. Aber der Souvenirshops funktioniert. Das ist ja das Wichtigste.
Landschaft, Landschaft, schaurig schön, wild und unerschlossen – aber nur auf den ersten Blick. Überall sind kleine Wege zu erkennen, steinmännnchen aufeinander gestapelt – wir waren hier! – wir nicht!

Trollstigen von oben
Das Besucherzentrum
Aussichtsplattform


Ehe der Regen kommt, kochen wir an einer einsamen Stelle Kaffee, der Wind – String Wind- will die Stühle holen, aber wir setzen uns fest drauf. 
Später kommt der Regen wirklich.
Architektonische Highlights auf dem Weg nehmen wir alle mit, auch Gletscher, Gletscherseen, Wasserfälle, Gebirgsflora und hin und wieder ein Hase, wirklich Hase, nicht Kaninchen. Architektur vom Feinsten, das können die norwegischen Architekten wirklich gut und. Auch bestens eingepasst in die Landschaft. Holz, Glas und Corten-Stahl was sonst.

Reise in den Nordwesten

Nach drei Tagen wird der Fisch schlecht und wir ziehen weiter gegen Norden, dem Schnee entgegen, suchen Moschusochsen, die wir als kleine schwarze, bewegliche Punkte sehen. Auch das beste Zoom der Kamera bringt sie nicht näher. Der View-Point mit seinem architektonischen Highligt eines international bekannten Architekturbüros beeindruckt.

Auf dem Weg zum Dovrefjell
viewpoint SNØHETTA

Auf einem etwas lauten Camping gibt’s zum ersten Mal Nudeln … davon haben wir noch reichlich. Wir könnten noch etwas spenden… aber wer weiß schon was noch kommt.

(Große Wäsche gibt es auch – und sie wird sogar getrocknet)

Freitag besuchen wir einen alpinen Garten mit lauter Minipflanzen, die ganz was besonderes sind. Eine der Doktorandinnen hat ihn angelegt. Und muss ihn wohl auch pflegen, hoffentlich schafft sie es.

Nach einem Morgenkaffee im Kro – er macht um 11.00 Uhr gerade rechtzeitig auf – wieder Landschaft, Landschaft, Landschaft, bis Molde, dem wir nur einen kurzen Besuch abstatten. 

Bald sind wir in Ålesund, immer auf der Flucht vor dem drohenden schlechten Wetter, dem wir bislang entgehen konnten.

3 Tage Oslo

Das Oslo-Programm

  • Neubau des Regierungviertels nach dem Attentat und Stadtspaziergang
Solidarität mit der Ukraine vor dem Hauptbahnhof
  • Museumsbau Munch, Oper und neue Hafenprommenade
  • Sauna, schwimmend im Oslofjord, baden und alles für 10 Personen,
    leider waren wir nur zu 5
  • Wasser in der Stadt, neue Gestaltung der Gewässer und Verbesserung der Wasserqualität, Bjerkedalenpark und neues Nationalmuseum
  • Bootsfahrt auf dem Oslofjord und Crevetten satt
  • Skulpturenpark und kräftiges Rollstuhlschieben, Lichtinstalation und Lunch im kühlen Schatten 

Am Montag sind zunächst Ruth, Theis, Gudrun und Kai abgereist. Wir fahren weiter auf die Hütte (was natürlich ein großes Anwesen ist), zwischendurch Stabkirche und Ankunft in Jevnaker. Dann haben wir frei, entspannen, wandern, springen am wundervollsten Badeplatz in den zugehörigen Badesee. Wir sind fasziniert, dass Boote, Ruder, Toilette, der Strand, alle Stege gemeinschaftlich gepflegt werden, nichts wegkommt – eine solidarische Kommune, die sich selbst organisiert und verwaltet.

Der gemeinschaftliche Badestrand
Die alte Tankstelle. Ein Projekt eines der Hüttenbesitzer. Benzin gibt es allerdings nicht.

Der 2. Tag

Nach dem ersten überstandenen Busabenteuer für Moni u und Hans, wir sind ja die alten Hasen, ein erster Stopp bei den Herrenhutern in Christiansfeld.

Wir finden das schokoladigste aller Cafés wieder, in dem wir bei unseren Winterurlauben mehrmals gewesen sind. Es existiert noch, und ist schöner renoviert als je zuvor. Kaffee und Törtchen 1a! 
Wir fahren nach Hirtshals zur Fähre, der Wind wächst sich zu stürmischen Böhen aus. Die Autos wackeln die ganze Nacht. Was für ein Einstieg nach Norwegen. Wollen wir doch lieber wieder nach Italien? Am nächsten Morgen diskutieren wir tatsächlic, ob wir Südschweden fahren, falls das Wetter so bleibt und fahren mutig auf die Fähre. Aber alles wird besser und am Abend können wir sogar draußen kochen, nachdem uns in Hirtshals noch das Frühstück vom Teller geflogen wäre. Wir waren natürlich (lecker) frühstücken…

Die Fähre geht ganz pünktlich, die Wellen sind sanft, sogar die Sonne kommt noch heraus. Wir entern das Achterdeck, schlafen eine Rundr auf harten Bänken und kommen perfekt pünktlich an. Zum ersten Mal verzollen wir den zuviel mitgebrachten Wein. Und ab sofort reden wir nicht mehr über Preise [kleines Wasser 3€, 1/2 Bier 8€], alles egal … Hauptsache glücklich.

Camping Granholmen bei Sandefjord

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Am Abend in Sandefjord direkt am Wasser. Morgen ins kalte Nass? Wer kommt mit mir mit? Ich habe einen Gummistrampler, hoffen wir, dass das reicht.

Es geht los, über Dänemark nach Norwegen  

Den zweiten Camper abholen, dies und das erklärt bekommen, bald losfahren und ab auf die Autobahn bis Haderslev. Dann die erste Enttäuschung. Die Stadt scheint tot und ausgestorben. Es ist 17.30, die Geschäfte sind geschlossen, die Kaffees sind auch schon zu, wir müssen uns umgewöhnen. Bier wird allerdings an jeder Ecke ausgeschenkt und alle Stühle – außen- sind belegt. Ein Fitzelchen Sonne und alles stürmt den Biergarten.

Wir campen auf einem Bauernhof – tres charmant – mit Wintergarten und piekfeinem Badezimmer. Wir trinken unseren ersten Weinkanister aus, der kleine mit 3 l. Die nächsten Tage bleibt es bei Wasser. Moni und ich stöbern im 2. Hand Laden und werden fündig … gleich anziehen. Es ist frisch um die Nase!


Wir gehen dann doch ins warme Bett.
Morgen: Hirtshals, Ozeaneum, Wasser und Sandstrand?
Liebesgrüsse aus dem kalten Dänemark.