Von Paris bis Léon ist es nur eine Kathedrale weit

Wir sammeln gerade Monster, eh‘ Münster oder Kathedralen von besonderem Charme, Reichtum, Kunstfertigkeit, getragen und ausstaffiert von der unsagbaren Spendenfreudigkeit der „Noblen“ und der Bürger der erstarkenden Städte im 12. und 13. Jahrhundert. Bis zum Umbruch der Renaissance entstanden, teilweise nach französischem Vorbild, in Spanien Kathedralen-Monster, die heute Highlights auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostella sind.

Nach Burgos also Léon, französischer als jede andere. Alle Charakteristika gotischer, dem Himmel zugewandter Kirchen, sind hier wieder zu entdecken. Sie konkurriert mit ihren 1.800 m2 Bleiglasfenstern mit St. Chapelle in Paris, genau so wenig Stein ums Glas herum. Nur ist hier alles so viel größer.

Dem Licht entgegen – in Gottes Namen, immer kurz vorm Zusammenbruch.
Rosette verhängt! Ein Bauwerk ohne Anfang und Ende.

Auch hier touristisch alles in Butter, Guide in unserer Sprache, jede Menge Könige, Bischöfe und Künstler, die sich verewigt sehen wollen. Und in Léon immer wieder bis weit in 18. Jahrhundert hinein die Furcht, dass der fragile Bau – auch aufgrund seiner nachträglichen Veränderungen, die dem Zeitgeschmack folgten – einstürzt. Letztlich ein „Wunder“, sie steht noch.

Und hier: unser ökologischer Fußabdruck. Mehr wird’s einfach nicht.

Léon selbst lohnt, die Landschaft der Umgebung eher weniger. Ausgeräumte Agrarsteppe, soweit das Auge reicht und die Straße führt geradeaus nach Salamanca, zum nächsten Monster vor Gabi und vermutlich unserem letzten.

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