Zuerst war die Straße nach Riaño gesperrt. Wir folgten der Umleitung, dann dem Navi in die Berge. Es wollte aber nur nach 15 min Serpentinen bequem wenden, um wieder auf die gesperrte Straße zu fahren. Also folgten wir nun den Schildern. Es gab sowieso keine Alternative und dann kaum Abzweigungen.
Dieser Umweg führte uns durch enge Felsschluchten, die dem Fahrer den Blick in den Himmel verstellten.
Dann über einen Pass. Hinter uns ein beeindruckendes Felsmassiv und grüne Bergweiden auf der anderen Seite. Hin und wieder ein Dorf, sehr gepflegte Häuser, manche frisch renoviert.
Nach sehr vielen Kurven kamen wir zurück auf die ursprüngliche Straße, um nach etlichen weiteren Kurven vor einer Absperrung zu stehen. Straße gesperrt von 8:30 – 13 und 15 – 20 Uhr. Ein französisches Paar im Wohnmobil hatte schon das Picknick ausgepackt. Wir fuhren zurück zu einer kleinen Bar.
Das Tagesmenü gab es nicht. Nur crocetos und chorrizo mit Wasser und Kaffee. Aber dann nach der Baustelle das blödeste, das passieren konnte, einen platten Reifen und keine Chance die Radmuttern los zu bekommen. Also mitten in den Bergen bei schlechter Telefonverbindung einen Pannendienst besorgen und hoffen, hoffen … soweit, so schlecht. Bis Léon, der Stadt in der es vielleicht neue Reifen gibt, mind. 2 Stunden über Bergstraßen weit weg. Aber noch scheint die Sonne und erst am Abend wird es kalt …
Die Straßensperrung hält den Abschleppdienst eine Extrastunde auf. Wir versuchen erneut den Pannendienst in Deutschland zu aktivieren, doch gerade als sie wieder ans Telefon gehen, kommt er um die Ecke. Das Ersatzrad unter dem Auto hätte Gerd ohne hervorragende Werkzeughilfe und das Aufbocken des Autos niemals rausholen können, denn der Schraubenschlüssel, den VW spendiert hat um die Radmuttern zu lösen, passt bei den Alufelgen nicht richtig auf die Schrauben. Damit kann man nicht mal Einbrecher erschrecken. Wir werden ihn ersetzen müssen durch was Anständiges – fürs nächste Mal. Es ist unsere vierte Reifenpanne. Wir haben ein unglückliches Abbo darauf. Jedenfalls erreichen wir Leon, Reifenflicken geht nicht, er macht Beulen. Morgen gibts neue Puschen. Wir erreichen den Campingplatz gegen 20.30, schon fast im Halbdunkel nach einer kurzen Irrfahrt über ganz mörderische Feldwege. Aber: tolle Landschaft, schroffe Bergmassive des Pico de Europa, weite sonnige Hochebenen könnten entschädigen. Wir nehmen heute mal zu wenig davon wahr. Wir sind entschuldigt!
Der einzige, der sich freuen kann, Ist Lars, denn nun habe ich Zeit sein Exposé zu lesen.
Und Lars hatte doch nicht so viel Glück, ich konnte mich nicht recht konzentrieren. Das wird schön noch. Erst als die Reifen gewechselt werden, aber ich dann doch Zeit für Lars. Un der Gerd ist es nicht, der unter dem Auto liegt.