in der Pamap zwischen Viana do Alentejo und Alvito steht die barocke Kirche. Keine Menschenseele treibt sich herum, zumindest auf den ersten Blick. Das Auto unter den Schatten eines Baumes geparkt, ausgestiegen und wir werden eines Besseren belehrt. Eine Madame mit grimmigem Blick hat unser Kommen genau beobachtet und sie schleißt wortlos mit einem alten Schlüssel die Kirche auf, verschwindet ebenso kommentarlos in ihrem Haus und lässt uns mit aller katholischen Pracht allein. Die barocke Kirche auf dem flachen Lande östlich Nossa Senhora d’Aires, jedes Jahr im September findet diiiiie Wallfahrt zum Marienbildnis statt, Tausende werden kommen. Ende April gibt es ein Spektakel zu Pferd, für das ebenfalls schon Ungezählte Parkplätze bereit stehen.
Imposanter als in Altötting und dort ist es schon ‚unglaublich‘, geraten wir in einen Nebenraum, in einen weiteren und noch einen weiteren, der den Chohr der Kirche umgürtet. Alle Wände hinauf bis unter die Decke und hinunter bis zum Boden sind behängt, geschmückt, verkleidet mit Votivbildern, die den besonderen Segen dieser Maria erflehen. Die ältesten Bilder, die wir entdecken, stammen aus dem 18. Jahrhundert, die jüngsten sind wenige Wochen alt. Neben Bildern werden Votivgaben aus Wachs geopfert, deren Gabe auf beßtimmte Leiden und Wünsche fokussieren.
Sie helfen bestimmt und die Wünsche werden erhört: verschiedene Voitvgaben, gesammelt aus zwei Jahrhunderten
Schwankend zwischen Erfurcht, Bewunderung und Grusel verlaufen wir uns in den Opfergängen und wollen dann doch schnell an die „frische Luft“ zurück.
Die kirchenbewacherin hat da genau im Blick. Als wir nach einem Rundgang im NiemAndsland zwischen Nirgendwo und Nichts, zwischen Parkplätzen und Zelten für Tausende, die am kommenden Wochenende erwartet werden, ins Auto steigen, steckt sie ihren Kopf aus der Tür. Siebter Sinn? Wir verabschieden uns rasch …