Auf in den hohen Norden

Tag 1 und 2: wer suchet der findet – oder auch nicht!

Sonnenbrille: Gerd sucht schon vor der Abfahrt in Hannover im Auto, in der Wohnung, im Rucksack und … findet sie tatsächlich.

Lunch in Dänemark: das Honigkuchen Kaffee in Christiansfeld hat nur süßes Zeugs, das kommt später. Im Kellerhotel nebenan sucht man die Bedienung – lange, aber alles wird gut. Dann kommen die Törtchen.

Tankstelle: Gerd immer auf der Suche nach der billigsten Tankstelle ! So ist das nicht, ich habe schon vor der Grenze getankt, geplant! (Gerd).

I-pad Angelika: tief verschollen, erst am nächsten Morgen wieder aufgetaucht, immerhin nicht vergessen.

Campingplatz: erst der zweite Versuch ist ok, wenn auch nur 1 Toilette mit integrierter Minidusche geboten wird. Eigentlich sind nur 9 Stellplätze vorhanden, es stehen aber mindestens 20 Camper rum und bis spät in den Abend füllt sich der Platz weiter. 

Das schönste Café von Hirtshals, das wir noch 2022 mit Moni und Hans besuchten: hat bis Donnerstag geschlossen, wie schade.

Am Strand von Hirtshals: immer das selbe … die schönste Muschel ist noch nicht gefunden.

Was kann man noch suchen, und das eher permanent: den Autoschlüssel, eine versteckte Jacke, die Socken, die nicht im Weg liegen, eine neue Wasserflasche und mehr Sonne und Wärme.

Die Fähre haben wir dann doch rechtzeitig gefunden. Und abends waren wir schon bei Conny und Paul.

Blick auf Hirtshals

En route pour le grand nord

Jour 1 et 2 : qui cherche trouve – ou pas !

Lunettes de soleil : Gerd les cherche dans la voiture, dans l’appartement, dans le sac à dos avant le départ de Hanovre et … les trouve effectivement.

Déjeuner au Danemark : le Honigkuchen Kaffee à Christiansfeld n’a que des trucs sucrés, ce sera pour plus tard. Dans le Kellerhotel d’à côté, on cherche la serveuse – longtemps, mais tout se passe bien. Puis les cupcakes arrivent.

Station-service : Gerd toujours à la recherche de la station-service la moins chère ! Ce n’est pas comme ça, j’ai déjà fait le plein avant la frontière, c’était prévu ! (Gerd).

I-pad Angelika : perdu au fin fond de l’Allemagne, réapparu seulement le lendemain matin, mais pas oublié.

Camping : seulement le deuxième essai est ok, même s’il n’y a qu’une seule toilette avec une mini-douche intégrée. En fait, il n’y a que 9 emplacements, mais il y a au moins 20 campeurs et le terrain continue à se remplir jusque tard dans la soirée. 

Le plus beau café de Hirtshals, que nous avons encore visité en 2022 avec Moni et Hans : est fermé jusqu’à jeudi, quel dommage.

Sur la plage de Hirtshals : toujours la même chose … le plus beau coquillage n’a pas encore été trouvé.

Que peut-on encore chercher, et plutôt en permanence : la clé de la voiture, une veste cachée, les chaussettes qui ne sont pas sur le chemin, une nouvelle bouteille d’eau et plus de soleil et de chaleur.

Nous avons finalement trouvé le ferry à temps. Et le soir, nous étions déjà chez Conny et Paul.

Der Weg bis Montepulchano führt über den lieblichen Chianti

Nach einem sonnigen, sehr italienischem Frühstück (salzloses Weißbrot, salzlose Butter, zweierlei Marmeladen und ein kleiner Kaffee) starten wir, um Moni und Hans zu treffen; bei Mirella und Lucia.

Wir fahren sehr langsam kurvige Bergsträsschen zwischen Steineichen, Eßkastanien, Walnussbäumen und an Hängen klebenden Bergdörfchen bis Radda, das schon gegen 10.00 morgens touristisch überlaufen ist. Im einzigen geöffneten Kaffee sind bereits alle Schattenplätze besetzt. Wir verzichten und hoffen auf dem Weg etwas zu finden. Der Weg ist schließlich das Ziel… aber pustkuchen, nix bis Montepulchano. Immer nur Enoteca, vinery oder noch mehr Lädchen mit Rotweinflaschen. Wer will das schon am frühen Morgen!

So landen wir ohne Stärkung bei Mirella und Lucia und schaffen unser eigenes Buschaos.

Wir packen den Bus aus, alles in Plastikbeutel rein, sämtliche Rucksäcke gefüllt und noch diverse Kisten…

Ein echtes Bordell. 4 Taschen, 2 Rucksäcke, 3 Schultüten, eine Kühlbox und noch eine Tüte voller Lebensmittel asten wir die schmalen Wege und Treppen in die Wohnung von Christiane und Dino hoch. Schweiß tropft in dicken Rinnen an uns ab und mitleidige Blicke schauen uns nach. Das machen wir zweimal und nehmen erschöpft einen ersten Kaffee.

Noch habe wir für das Auto keinen Parkplatz. Wir warten bis wenigstens ein paar Tagestouris wieder weg sind. Hans und Gerd finden einen Platz fürs Auto und beim Aufstieg eine Platz für den ersten Wein.

Eine zweite Flasche geht auch noch … und dann, und dann! …

Die schöne Italienerin des Campingplatzes will Geschirr spülen

Am Morgen gibt’s für sie und den Gatten einen Becher Kaffee, das Kindlein hat einen aus Plastik, klar: ohne Kaffee. Was hat sie dabei zum Abspülen? Kaltes Wasser, Finger 1a manikürt, das Mädchen am Rockzipfel, eine prall gefüllte Kulturtasche größerer Dimension und Haarspray. Was fehlt? Geschirrspülmittel, ein Geschirrtuch, wozu sollte das auch gut sein? Schönheit, Schönheit hat Vorrang!

Der kühle Frizante an der Bar

Eigentlich wollen wir abends Essen gehen. Nachdem wir in Cremona einen Aperol Spritz bestellt hatten, wurden wir zugleich mit reichlich Tapas versorgt. Includet!, so der lapidare Kommentar.

Wir nehmen nur einen, suchen dann unseren Stellplatz, wollen aber keinen warmen Weißwein trinken. Also auf zur nächstgelegenen Pizzeria. Dort werden wir herzlich empfangen. Die jüngeren Familienmitglieder versuchen ihr Englisch, zeigen uns sich selbst auf dem grossen Familienfoto an der Wand. Padrone versorgt uns mit kühlem Frizante aus dem Kran, mit hausgemachten Crostinis und einer gekühlten Flasche für den Heimweg. Im echten Sinne alles in Butter.

,

Ein Reisebeginn voller Widrigkeiten

Unsere diesjährige Reise, die von Frankreich nach Italien über Deutschland, Dänemark bis nach Norwegen führen soll, begann mit allerlei Schwierigkeiten. So viele Widrigkeiten, dass fast ein Abbruch drohte.

Erstens: wir haben am Dienstag Honig geerntet, das war mit 22 kg durchaus erfolgreich. Aber Gerd fand, dass die Bienen zu eng wohnen und mehr Platz brauchen. Mit einer Teilung der zwei Bienenvölker, was sie nicht wirklich gut fanden, hatte sich Gerd dann an seinem rechten Arm mindestens drei Stiche zugezogen, durch den Astronauten Bienenanzug hindurch. Der Arm wurde dicker und dicker, Christiane, unsere wundervolle Ärztin, beruhigte zwar, dass er es überleben würde, dass Start der Katastrophe nur wenig ab. Essigwickel, stöhnen Jucken, alles dabei.Zweitens: unser vier Wochen höchstens sechs Wochen hast du mehr, also ein ganz neuerJa Rasenmäher hat nach nur der Hälfte im Garten seinen Geist aufgegebenein Geist aufgegeben und war natürlich nicht so schnell zu reparieren. Tina konnte aushelfen. Wir werden nach unserer Reise über professionelle Leistung nachdenken. Aber ich konnte zu Ende nähen, mal sehen was in den nächsten Tagen so wächst.

Die dritte Katastrophe ereignete sich kurz nach unserer Abfahrt – „sollen wir überhaupt fahren alles so schwierig ist“ – Auf einem Parkplatz in Luneray.

Ein Treckerfahrer mit Anhänger stieß zurück, direkt in den Bus. Glücklicherweise war er so langsam und Gerd so schnell, dass nur ganz wenig passiert ist. Aber der Reisebeginn war nicht einfach.

„ Warum bloß, wollen wir wirklich los, ist doch schön in der Normandie!“

Aber nun sitzen wir am Ufer der Rhone zwischen Rosen, alten Bäumen, Mücken, frischen Wind, haben im Städtchen wirklich gut gegessen –alles hat sich wunderbar gefügt.

La Chapelle sur Dun ruft laut, lauter, ganz laut!

Denn morgens beim Aufstehen sind jetzt nur noch ca. 9 Grad und das ist nicht nur gefühlt verdammt kalt. Auch fällt das Kochen am Abend der Kälte und Feuchtigkeit zum Opfer, denn seit wir Gabi in Marbella verlassen haben, sind wir schnurstracks nach Norden durchgestartet. Wir müssen es akzeptieren, die schöne Sommerzeit ist vorbei und einem nicht allzu freundlichen Herbst gewichen. Die Esskastanien fallen, Nüsse sind reif und wir müssen im Bus sitzen und unser abendliches Gläschen trinken.

Nein, das wollen wir nicht mehr lange machen. Aber zwischendurch springt uns noch die eine oder andere Weinregion an: Êntre des mers, die Touraine (unser Lieblingswein Élèphant), da müssen wir noch schnell hin. Vielleicht ein Zimmer, vielleicht einfach weiter in die Normandie. klar ist, wenn’s wirklich regnet, brechen wir die nicht aufgebauten Zelte an.

Ein kleines Highlight haben wir morgen früh noch vor uns. Wir radeln in das hübsche Städtchen Montmorillant, die Stadt der Bücher. Wir werden irgendwo nett frühstücken, die vielen Buchladen im herausgeputzten Mittelalterort durchstöbern und dann Richtung Tour weiter nach Norden düsen. Ok, war nicht kalt genug für Frühstück im Städtchen, wir frühstücken zum letzen Mal vor dem Bus, das Brot immerhin ist warm. Dann ein kurzer Fototrip in den immer noch schlafenden Ort und ab in Richtung Lieblingswinzer am Cher.

Montmorillon, da wollen wir noch mal hin, wenn die Sonne scheint und die kleinen Buchläden alle aufhaben.

Dort warten sehnsüchtig die Gärten- und Heckenscheren, wie schön gesagt. Die Eichhörnchen wohl eher nicht.

Wir kaufen noch jede Menge Wein beim Elefanten, dort waren wir auch schon mit Moni und Hans … das reicht für Weihnachten, wenn sie uns besuchen. Noch 5 Stunden, zum ersten Mal Autobahn … ab geht die Kiste.

Was erwartet uns?

Rosenungeheuer, Weinschlangen, Feigen, die den Weg versperren, Unkraut wo wir hinsehen, im Haus Spinnen und ihre Gewebe überall. Aber egal: wir haben „unser“ Bett tonight. Reise zu Ende, darüber nachzudenken beginnt jetzt.

Ein letzter Gruß mit Alpenveilchen … und der Herbst beginnt, nun auch für uns.

Was bleibt! Und was nicht wieder mit muss …

Morgens im Weinberg – Sonne ab 7 Uhr

Unendlich viele Kirchen, Basiliken, Kapellen und Klöster gesehen, byzantinisch, romanisch, gotisch, neu-klassisch oder modern.

Kleine, große Städte, Dörfer und Flecken besucht, in der Ebene, am Berg, im Hochland, rauf und runter gekraxelt.

Im Meer geschwommen, in der Adria, an der Riviera, in vielen natürlichen Seen und künstlichen Talsperren, in Flüssen und in jeder Menge Schwimmbecken. In Frankreich sind Badeshorts in Schwimmbädern verboten! Was für eine lustige Idee.

In vier Monaten 26 Gaskartuschen verkocht, nicht wirklich erstaunlich, am meisten braucht angeblich mein Toaster.

In 180 Tagen und Nächten ca. 60 bis 70 Campingplätze getestet und selten sehr enttäuscht gewesen.

Eindeutig nach dem Picknick, woran erkennt man das?

Mindestens 10 mal bei Decathlon gewesen, die haben die billigsten Gaskartuschen und vieles andere mehr. In den ersten vier Monaten 30 Stück verkocht.

Leider, leider viel zu wenig gemalt, das ist nicht wieder gut zu machen.

In vier Monaten ca. 10.000 km gefahren, aber nicht jeden Tag. Kleine Touren auf kurvigen Strecken mit ganz, ganz schlechten Straßen in Italien, sogar auf den Autobahnen, die wir ohnehin, wo möglich, gemieden haben.

Hin und wieder gewaschen. Wenn man nur einmal Bettwäsche hat, muss die Sonne scheinen, sonst bleibt die Maschine leer.

Eine kleine Bibliothek angelegt, ca. 10 neue Reiseführer erstanden, die wir längst nicht „abgearbeitet“ haben.

Drei Pfeffermühlen verbraucht, aber nur eine Mühle mit Chilischoten! Salzkörner sind ungezählt geblieben. Wieviele Flaschen Wasser wir gekauft und getrunken haben, lässt sich hochrechnen, 180 Tage x 3,5 l Wasser, abgesehen von den Flaschen in Bars und Restaurants. Über die Weinflaschen schweigen wir uns aus.

Jede Menge Kräuter aus der freien Wildbahn gezupft und eigene Kräutermischungen kreiert, die alle prima sind.

Eine neue Badehose für Gerd erstanden, zwei neue kurze Hosen für Geed und eine weiße (unpassend für eine solche Reise) für 5€ vom Markt für Mme und ein Hemd für 10€ aus einer Kirchenkleiderstube. Schuhe und Socken mussten sein.

Die „Ein-Topf-Gerichte“ können ein Kochbuch füllen und lecker sein. Aber ein Herd mit Backofen ist auch nicht schlecht. Im Übrigen sind es Steinpilzravioli auf Tomaten-Artichoken-Sauce mit italienischem Parmesan (Direktimport)

Gefühlt mindesten 200 Hunderatten kennen und nicht lieben gelernt. Wer hat es nur erfunden, dass jeder dritte Camper mindestens einen, wenn nicht mehr Hunde mitschleppen muss.

Tausende Fotos gemacht, die vermutlich nie wieder einer anschauen wird. Vielleicht doch, wenn ich ein Büchlein unserer Reise mache.

Unendlich viele Male den Bus umgebaut. Unendlich viele Male mit dem Bus geschwankt, unendlich vielen Male wenn sich einer von uns nur umdreht, und sonst … auch.

Tomatenernte im Projekt-Garten von Frau Pastorin.

Unseren Helferinnen in Hannover Heidi und Conni und Gill in der Normandie danken wir herzlich und werden alles wieder gut machen…

Brot und Spiele: Ende gut, alles gut.

Was uns wirklich fehlt und wir beim nächsten Mal (so es eines gibt) mitnehmen müssen:

  1. Ein Kinderfeind muss mit
  2. Mörser, aber einen kleinen!
  3. eine Kochschürze (jeden Tag mit Fett gesprenkelte Hose waschen ist einfach doof), die haben wir dann in Cerét auf dem Markt gekauft
  4. eine zweite Kuscheldecke, weil es manches Mal abends einfach schön ist
  5. ggf. eine Knoblauchpresse, aber eine kleine, letztlich geht’s auch so
  6. eine zweiten Pullover, denn im Herbst kann Frau schon mal zwei brauchen
  7. noch weniger Geschirr und auf keinen Fall zwei Schaumschläger
  8. weniger Malpapier, ich komme ohnehin nicht richtig dazu, ich kann Motive und Idee speichern
  9. die dicken Bergstiefel, kleinere Wanderschuhe tuns auch, die anderen nehmen nur Platz weg
  10. und ein Kleid weniger tuts auch
  11. zu Hause bleibt auch das Zelt, haben wir nicht einmal ausgepackt
  12. aber ein anständiger Radmutternschlüssel und Radflickzeug muss unbedingt mit
  13. vielleicht dürfen e-bikes mit, eine echte Erleichterung für die Bergtouren

Ingesamt sind wie zwischen 17 und 18.000 Kilometer gefahren, haben in der Adria, der Riviera, dem Mittelmeer und im Atlantik gebadet, in Bergseen und Talsperren, unzählige Berge durchquert auf dem Weg zu all unseren Freund_innen im Süden, haben Karst, Maccia, Guarrique, fast Wüsten und menschenleere Regionen bestaunt und gefühlt wie groß Europa ist. Und: wir waren ja nur im Süden und dort auch nur in einem sehr kleinen Teil.

Wir sind schon fast wieder in der Normandie, morgen werden wir zuM ersten Mal die zu bezahlende Autobahn nutzen, um rascher voran zu kommen. In La Chapelle brauchen wir sicherlich als erstes die Gartenschere, um ins Haus zu kommen ohne von den Rosendornen zerkratzt zu sein. Die Heckenschere werden wir auch brauchen und vielleicht haben die frechen Eichhörnchen noch ein paar Nüsse übersehen.

2020 werden wir sicher keine große Tour machen. Wir freuen uns auf Besuch in der Normandie. Ende gut, alles gut.

Katze bleibt zu Hause oder wo auch immer, Fisch darf mit und Linolschittwerkzeug auch!

Immer nach Süden – Gabi entgegen

Kathedralen sind out, große Städte sind out, Landschaft ist in, Ruhe ist in und Wärme ebenso. Nach zwei kalten Frühstücken ( so um die 9 Grad) wollen wir mehr warm, nicht nur Sonne am Mittag. Das heißt weiter nach Süden, immer der Nase nach.

Spaniens Landschaft im Herbst kann öde. Und kann ganz langweilige Straßen, immer gerade aus. Alles gelb, ocker, verwaschen. Was fressen bloß die Schafe und Kühe? Nur manche haben Bäume oder Mauern, die Schatten werfen.

Spaniens Sierra im Herbst. Weite Ödnis kilometerlang, immer gerade aus. Schafe, Kühe, Menschen und Orte kaum.

Freude kommt auf, wenn ein Örtchen mit einer Bar, einem Restaurant auftaucht. Leben und Menschen gibt es doch noch. Viele werden’s nicht sein.

Pampa, stundenlang!

Wir steuern Casarés an. Es ist Mittagszeit. Wie soll man sich zwischen all den Tapaserien entscheiden? Ganz einfach: wo ist gesicherter Schatten, denn inzwischen sind wieder mal 35 Grad. Flucht nach vorn!

Casarés in seiner ganzen historischen Pracht. Ein Mittagsstop mit drei Sternen.
Die fast noch maurischen Paläste von Cararés.

Später trinken wir Café auf einem Dorfplatz und sind sicher, dass ganz Spanien Sonntags essen geht, den Tag mit Freunden verplaudert, die Kinder lärmen und alle immer lauter erzählen müssen, denn sie wollen ja trotz der üblichen Lautstärke gehört werden. Ob’s der Alkohol macht oder das Naturell?

Egal, wir ziehen weiter, sind die einzigen auf dem Camping, haben eine Talsperre, in der wir schwimmen vor der Tür und eine Bar mit Seeblick, Wein und Eiswürfeln. 22.00 Uhr 22 Grad. Was wollen wir noch mehr?

Zu Gabi!

Endlos öde trockene Weite (wie es hier wohl im Frühling blüht?) wechseln mit einsamen Bergen.
Die Waldbrandgefahr isr hoch, ehe wir in den Nationalpark fahren und die kleine, enge und kaum befahrene Bergstraße bewältigen, werden wir von einem Ranger angehalten, Papiere kontrolliert und Autokennzeichen vermehrt. Der Hubschrauber steht auf seinem Platz um jederzeit Löscheinsätze fliegen zu können. Pinien und Eukalyptus brennen wie Zunder. Hoffentlich nicht mehr in diesem Jahr!

Dann kommt das Ende unserer Reise schon in Sicht. Wir werden zurück die Autobahn nehmen, uns noch eine Pause bei unserem Lieblingswinzer an der Loire gönnen und Mitte Oktober in der Normandie landen.

Es wird Zeit, die Campingplätze schließen, die Schwimmbäder sind schon leer und im Norden müssen wir wieder die Schlafsäcke herausholen. Wie zu Beginn unserer Grand Tour.

Salamanca und die letzten Kathedralen auf dem Weg zur Heiligsprechung

Natürlich nicht von uns, eher von allen möglichen mit denen wir ohnehin nicht bekannt sind und auch nicht werden.

Der schönste Platz Spaniens, Plaza Major, verkleinert auf eine „handliche“ Größe, Stierkämpfe, Märkte etc. finden dort heute nicht mehr statt, nur noch Touri-Abfertigung. Wir flüchten ob all der Schönheit.

Salamanca geht nicht ohne Kathedralen – auch wenn es viel anderes zu sehen gibt. Und es das Hauptquartier Francos im spanischen Bürgerkrieg war und heute das Zentrum der Erinnerung an diesen Krieg beherbergt. Diesmal besuchen wir das Museum nicht, zuviel spanisch, zu wenig englisch. Ein Anderes mal.

Der Mittelpunkt des großen Platzes – spanisch geflaggt.

Ich stolpere über eine kleine feine und alternative Kunstausstellung mit Künstlern, die kleine Bücher, Statements und andere politische Karikaturen drucken und eine alternative Zeitschrift veröffentlichen. Dabei verliere ich Gerd, der wie fast immer, schon weit voraus ist. Telefone sind doch nützlich.

Ok, dann Kathedralen, eine alte und eine viel größere neue und in beiden Hochzeiten. Ok, wir hören wieder alles über alle Heiligen, Bischöfe, Päpste, Baumeister und Sponsoren und vergessen alles gleich wieder.

Das Doppelmonster in Gänze.
Gotik in robuster Pracht. Hochzeit ebenso.
Die alte frühgotische oder spätromanische Kathedrale von hinten – prachtvoll wie von vorn.

Ansonsten toll, gigantisch, protzig, alles, was das Herz begehrt- kurz vor der Heiligsprechung.

Das Gewölbe aus Glas entschädigt für den Inhalt des Museums; der Art Deco Palast Casa LIS.
Mehr Art Deco geht nicht und kitschiger auch nicht, wie schön?

Kaufen, kochen, kauen – wann kommt trinken?

Morgens ist alles fein.
Haben wir angestaunt, aber blieb in der Markthalle.
Haben wir nicht gekauft, puhh.
Sieht doch auch ohne Schweinefüßchen gut aus, oder?
Drei Gewürze, ein Aioli und das Meer!
Schnee über Steinpilzravioli mit Artichocken-Tomatensugo. Auch nicht so übel gekauft, gekocht und gekaut.