Drei Gärten – unterschiedlicher geht’s nicht

Marqueyssac, im Guide Michelin angepriesen. Ein ltolles Animationsfoto lockt uns in den „jardins suspendus“. Weitläufig mit 12 ha, aber außer grün nichts gewesen, ein Weg hin, ein Weg zurück, zwischendurch Kinderspiel. Wir haben tolle Ausblicke auf das Tal der Dordogne , ansonsten „organisiere Langeweile“, die zwar nur 9,50€ kostet, aber ehrlich nicht sein muss, auch wenn es schöne Fotos gibt. Es geht einfach immer den einen Weg lang …

Sieht gut aus, aber bleibt auch so für ca. zwei Stunden ein und dasselbe Bild.

In Terrasson wollen wir in die Jardins de l‘imaginaire und sind bereit für einen längeren Spaziergang. Das wird uns gleich an der Kasse ausgetrieben, denn es geht nur mit Führung, genau für 1,5 Std., ohne trödeln und nicht allein rumlaufen … die Dame, die führt, hat eine große Gruppe hinter sich, eine leise Stimme und keine Geduld (oder keine Erlaubnis) auf die Letzten zu warten, so dass die armen Franzosen, die hinten sind, sicherlich nichts hören. Wir haben an der Kasse eine (schlechte) deutsche Übersetzung bekommen, denn unserem Guide ist egal ob wir was verstehen, sie hat nicht mal gefragt, ob wir ggf. Französisch verstehen. Sie hätte ihr Sprachtempo bestimmt nicht anpassen können. Macht der Gewohnheit.

Der Garten ist Ergebnis der Initiative des Bürgermeisters von Terrasson, der 1996 einen internationalen Wettbewerb veranstaltete und vermutlich jede Menge europäische Kohle sammeln konnte, selbstverständlich auch lokale und regionale Spender mobilisierte. „Une évocation de l’histoire des jardins depuis la période romaine en 13 tableaux naturels aussi surprenants qu’envoûtants où le visiteur retrouve les invariants des jardins du Monde : eau, mouvements du vent, terrasses, végétaux, perspectives…“ (Selbstdarstellung durch das Tourismusmanagement). Kathryn Gustafson, amerikanische Landschaftsarchitektin läßt 6ha und 13 Gartenbilder in Windeseile durchlaufen, ich wünschte meine Exkursion her und eine qualifizierte und angemessene Führung. Der englische Architekt Ian Ritchie, inzwischen weltbekannt (ich kannte ihn natürlich nicht) hat an Haus und Garten mitgewirkt, Skulpturen geschaffen, um „starre, invariable“ Elemente, obwohl Pflanzen und Natur sich ja ohnehin stetig verändern. Wie fast immer steht die Vegetation, das Wasser, die Luft, Perspektiven und Materialien. Aber schöne Bilder gibt’s trotzdem:

Gartentheater mit Blick auf die Stadt.
Natur hat Vorfahrt, auch eines der Bilder un die Wasser gibt’s natürlich auch.
Kaskade mit einem Wasserspiel, das je nach Sonnenstand Regenbogen erzeugt.
Selbstredend umgibt das Château Jean d‘Arc ein französisch-strenger Garten.

Der Garten der Pastorin

Sonia Delaunnay inspiriert Frau Pfarrer zu einem kreativen Projekt mit Kirchenmitgliedern, die in einem kleinen Dörfchen mit einem aufgeweckten Bürgermeister Chaumot nacheifern und in ganz kleinem Maße zum Thema Farbe und Gefühl ihre Gärten gestalten. Hier also die Idee und ihre Realisierung, die dazu führt, dass es jedes Mal wenn ein Gartenbesuch erfolgt ist, zahllos Bohnen, Tomaten, Schnittlauch und Kresse zu ernten gibt. Demnächst an vielen vielen Tagen gelbe, organgene und blaue Kürbisse. Vorlage und Ergebnis:

Die Idee: Delaunnay
Das Ergebnis: zwei Wellen in gelb und blau, am besten aus der Vogelperspektive.

Nach 4 Tagen Besuch bei Angelika und Hans-Joachim, Studienfreunde Gerds und seit langem Pastoren in Frankreich, jetzt in Barbizeux, sind wir in Cahor und Gerd hat endlich Gelegenheit Rotwein zu verkosten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert