

Zwischenstation Faenza, Füße vertreten bei Mittagshitze, so bescheuert können nur Touris sein, wir leider auch. Was tun wir nicht alles für eine schöne Piazza.


Und dann endlich Bologna, nach gefühlten 45 Jahren ein Wiedersehen. Aber was ist Erinnerung, was wiederholte Legende und was hat sich verändert? Wir haben eine Wohnung,zum ersten Mal nach fast drei Monaten und bleiben für drei Tage. Langsam werden wir die Stadt erkunden. Die erste Bar haben wir schon besucht, Tip unserer Vermieterin.


Wir kommen nach einem halbstündigen Fußmarsch völlig durchnäßt ab in unserer feudalen Unterkunft für 3 Tage, Internetgeheimcode, um die Tür unter den Arkaden zu öffnen, hohe Decken, kühlen Mamorfußboden, Spiegelschrank im Schlafzimmer, kleinen Balkon zum Innenhof und glücklicherweise einen Ventilator, denn kleine Klimaanlage. Zentralheizung, brauchen wir gerade nicht.


40km Arkaden abzulaufen, mindestens 20 denkmalgeschützte Highlights besuchen, an einer der ältesten europäischen Universitäten vorbeischauen und in die Abschlußferiern auf der Piazza G. Verdi geraten, neue Architektur und alte Kanäle finden, in der Kräutermarkthalle Kaffee trinken, im Museum Modern Art eine beeindruckend-anstrengende Ausstellung zu Atomversuchen aller Nationen erleben, Apero nehmen, in der Eisdiele mit drei Hörnchen (mehr gibt es nicht als Auszeichnung) betörendes Eis schlecken, jeden Tag das durchweichte Kleid waschen und den ganzen anderen Touri-Kram auch mitzumachen, das ist Bologna.
Nach mehr als 45 Jahren ohne die blauen Bände unterm Arm und ohne zu wissen, was hier wirklich los ist, Tortelloni von Hand geformt kaufen (und kochen lassen), tolle Stoffe, schicke Schuhe, Kleider und Schmuck zu entdecken – nix zu kaufen, auch das ist Bologna. Die 6. größte Stadt Italiens, quirlig, jung mit 10.000 Studierenden und alt, mit sehr alten Alteingesessenen, unzähligen Kirchen, Palästen und inzwischen auch Autos. Dabei was Bologna mal eine, wenn nicht die erste Stadt, die ihre Altstadt autofrei halten wollte. Dennoch: hier wird viel und riskant geradelt auf möglichst alten Klapperkisten, die wenigstens nicht wegkommen, immer noch mit massiven Schlössern gesichert.
Nun, schaut selbst:




Dabei ist die antifaschistische Tradition am Rathaus für alle jederzeit präsent.

Und auch das ist zu finden:


Was wir noch gesehen haben: moderne Arkadenachritektur für viele Menschen zum Wohnen.


Bella tschau, bella tschau, meine Schöne … auf ein anderes Mal weniger heiß, hoffentlich.
