Ich soll sprechen zum Thema sustainable Tourism, wozu auch sonst. Das ist ganz ok, darum bin ich ja hier und ich bin sehr interessiert dies für die Studies und die Profs zu tun.
Ich habe drei Mails bekommen. Sie avisieren als ersten Termin 14:30 Uhr, das war auch die persönliche Absprache, dann eine weitere Mail mit der Zeit 15:00 Uhr, eine weitere mit 18:00 Uhr. tatsächlichbeginnt das Seminar dann ungefähr um 15:20 Uhr. Warten lernen, eine der wichtigen Eigenschaften, die hier gebraucht werden.
Neben den Masterstudies von Rute kommen auch Studierende des Abschlusses Tourismus von Ema – Anthropologin – dazu, die ich heute kennenlerne. Sie unterrichtet im Studiengang Landschaftsarchitektur nur ein sehr kleines Teilmodul Tourismus mit 15 Semesterwochenstunden. Das heißt fünf Termine, von denen wir nun die letzten drei gemeinsam bestreiten wollen. Erstmals ist das Angebot einer echten Integration erfolgt.
Ich diskutiere mit ihr noch lange nach der „offiziellen“ Veranstaltung über Studieren in Portugal und Deutschland, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Vor allem zeigt sich, dass es wie auch im Revier im Alentejo viele Studierende gibt, die aus sog. „bildungsfernen“ Schichten kommen und die oftmals auf Drängen und dem Wusch ihrer Eltern an die Hochschule gehen. Vielen fehlt, so die Einschätzung der portugiesischen Lehrenden, eine intrinsische Motivation – noch „brennen“ sie nicht für Landschaftsarchtektur. Dies zu vermitteln, zu wecken, ist nicht einfach.
Das Lehrkonzept des Moduls Landschaftsplanung im Masterstudiengang, in das ich einen kleinen Einblick bekommen konnte, ist ganz anders aufgebaut als bei uns. Die Studierenden bekommen abschnittsweise Aufgaben, die sie dann ebenso abschnittsweise bewältigt. Drei Abschnitte sind zu bewältigen. Was ich noch nicht beurteilen kann ist, ob die Studies diese drei Abschnitte am Ende in der Lage sind, miteinander zu verknüpfen. Noch bin ich der Meinung, dass ein geschlossenes Konzept besser verständlich ist. Ich warte ab.
Und es ist wie in good old Germany: in einer „fremden“ Sprache Fragen zu stellen, fällt allen Studierenden sehr schwer, auch direkte Fragen von mir werden nur zögerlich beantwortet. Da bin ich froh, dass die Erasmusstudierenden etwas mutiger sind.
Wie auch immer: internationaler Austausch ist super wichtig und muss unbedingt intensiviert werden. Mut und Lust machen durch Beispiele ist ein wichtiger Aspekt.
