Nach drei Nächten in Omiš ziehen wir weiter, diesmal entlang einer der tiefsten Schluchten Europas, was aber nur schwer zu sehen ist. Bei all dem wilden Wald rechts und links von der Serpentinenstraße kann sich das sprudelnd grüne Wasser gut verstecken. Rafting ist keine Option für uns. In einem mürrischen Altemänner- und Frauenkaffee erhalten wir den kleinen, starken Schwarzen und haben den bislang preisgünstigsten Kaffee auf dem Tisch (nur 5 kn = 65 Cent). Der einsame Camping liegt an dem großen Binnensee, Perućko jezero, ringsum nix als Natur, Landschaft und klares Wasser. Er ist zwischen 10 und 20 km2 groß und fasst als Stausee 565 Mio. qm Wasser.
Einkauf muss zuvor erledigt sein: schöner Schuppen bei Lidl.
Wir sind weit weg von den Touristenschwärmen, nur ein holländisches Paar hat den Platz schon vor uns gefunden. Check in per Selbstbedienung, alles easy. Der See wartet auf Badende …
Auf der Liegewiese blühen die Orchideen, sogar wir wissen wie sie heißen: Schnepfen-Ragwurz, ganz ohne Monica officinalis rappido.
P.s.: Botanisches weiter unten.
Der See ist künstlich und riesig, mit Trinkwasserqualität, naturbelassen und fast einsam.
Wir hören die Fischreiher, das Krötenkonzert und sehen einen Pirol, nur ganz kurz. Gerd sieht hauptsächlich Mücken und Hornissen, aber das nur nebenbei. Die Glocken der Schafe klingeln am Ufer gegenüber, aber wir sehen sie nicht. Alles versteckt unter Bäumen.
Statt zu duschen schwimmen wir im See – das Leben ist ein langer plätschernder See.
Schnepfen-Ragwurz: Mehrjährig, krautig, Wuchshöhen zwischen 10 und 65 cm, zwei eiförmig bis kugelige Knollen als Überdauerungsorgane, am Grund des Stängels 1-2 Schuppenblätter, 3-7 Laubblätter in einer Grundrosette zusammengefasst, weiter oben 1-2, manchmal 4 weitere Blätter, der langgestreckte Blütenstand besteht aus 2-12, in seltenen Fällen auch 20 Büten, die schmal elliptischen bis eiförmigen Kelchblätter sind rosa – rot, selten weißlich grün – grün gefärbt (…), sie bedient sich der Peckhamschen Mimikry: ahmt das Aussehen von Langhornbienen-Weibchen nach, um so Männchen zur Bestäubung anzulocken, blüht meist zwischen März und Juni, in lichten Wäldern und Gebüschen, Garriguen, Magerwiesen und -rasen mit mäßig trockenen bis frischen, aber stets baseNreichen Böden bis zu einer Höhe von 2000 Meter über NN. (Wikipedia 13.6.19) So hoch sind wir nicht, nur auf 450 m!

Tagsüber sind wir allein auf weiter Flur. Alle Camper sind weg, denn es gibt keinen Strom, manchmal Wasser und nur kalte Duschen. aber wozu? Der See ist warm, sanft und grün. Wir haben Wasser, ein eigenes Kraftwerk und in der Kühlbox ist reichlich Zeug zum Kochen. Abends: 3 andere Bullis, sonst Leere. Sehr still, nur die Kröten dürfen laut.

