Ein Katzensprung bis Malans

Um endlich die Möbel abzuliefern starte ich am Donnerstag – nach einem sehr verregneten Mittwoch in Franken – in Richtung Schweiz. Ein Abstecher, der lohnt, ist das Museum Liechtenstein in Vaduz. Modernste Architektur eingezwängt in das Alte, bewacht vom Schloss der Fürstenfamilie. Außer mir sind noch jede Menge Japaner da … Klick, klick, klick …

In Malans angekommen, bastle ich den Bus rückwärts in die schmale Garteneinfahrt. Schweißgebadet! Glücklich geschafft!

Uwe‘s Auto passt nicht davor, das Tor ist nicht mehr zu schließen, Fahrräder abbauen, Klappe schließen, weiter zurück … endlich fertig!

Agra – Italien, das Land der Träume von Goethe bis heute, in dem nicht nur die Zitronen blühen, auch ein wilder Wald, der nun Maggi und Uwe gehört

Freitag starten Uwe und ich nach Agra. Teilmöbellieferung, Hausbegehung, Gartenbesichtigung, Ideen über Ideen purzeln und Uwe träumt: Pool am Haus (mit Tauchsieder für den Winter), bequeme Gartenwege, reiche Obsternte, Maronenmehl und -torte und und und! An der Grenze der Selbstversorgung.

Und schon ist es nach getaner Gartenarbeit, gutem Essen, wärmenden Kaminfeuer (die kalte Sophie ist auch da) Samstagabend geworden – Zeit Maggi in Malans aufzugabeln.

Ein regnerischer Museumssonntag in Chur oder „Aus der Tiefe der Zeit“

Zu dritt unternehmen wir im Dauerregen einen Ausflug nach Chur, allerdings mit einem Abstecher in die Katzenklinik. Das arme Tier hat Blasenentzündung und muss da bleiben, darf nicht ins Museum.

Wir schauen uns das Mammutwerk von Martin Disler an, der 1981 in einem 4-tägigen Rausch ein 140m und 4,4m hohes Wandbild kreiert hat: das Blut in Fluss halten. „Was für ein Panorama? Sexpanorama, monströse Liebespaare, Sittengeschichte“, expressiv, aggressiv, verstörend, beeindruckend und abstoßend zugleich.

Martin Disler 1981: Das Blut in Fluss halten

Eine Führung durch die weitere Ausstellung „Aus der Tiefe der Zeit“ mit dem beeindruckenden Kunsthistoriker Nay eröffnet einen Einblick in die Graubündener Kunst des Vormittelalters bis zur beginnenden Neuzeit und ist spannend, Lehrreich und wunderbar präsentiert. Ein Vormittag, den wir mit einem gediegenen Mittagsmahl „Sonntags in der kleinen Stadt“ beschließen.

Und immer noch Regen. Sich regen bringt Segen, oder wie? 

Tanzende Salome, Wandmalerei um 1200, unbekannte Malerwerkstatt, Bündener Kunstmuseum Chur, Mai 2019

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert