Arkadien mit Korkeichen, gelben Lupinen, wilder Schopflavendel am Straßenrand, verstreut Orchideeden und Sonne, Sonne in einer uralten Kulturlandschaft

Seit drei Tagen ist endlich „Frühling“ für die Portugiesen, für uns ist es eher hochsommerlich zwischen 28 und 33 Grad mit dem hier abonnierten blauen Himmel. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.

Das Alentejo ist ein armes, auch an Bevölkerung armes Land – noch weniger dicht besiedelt als das Wendland. Und die Mehrheit der Einwohner ist älter oder noch älter. Landschaft, Weite, noch ist es grün, Rinder und Schafe Athen unter Korkeichen, Olivenbäume reihen sich an Schnüren auf, Schafe Weiden darunter in weiß, Braun und natürlich schwarz. Störche sind die zahlreichsten Bewohner. Pinien als Alleebäume unterwandern die Straße, hin und wieder ein dörflicher Flecken, meist gekrönt von einer großen weißen Kirche, auf römischen, maurischen Mauern, christlich erneuert. Eines der Verkehrsschilder zeigt einen „…“

Wer errät es? 

          

Das Land ist vor tausenden von Jahren schon „besiedelt“ worden. Steinkreise und Hinkelsteine rund um Evora sind stumme Zeugen, von denen man wenig weiß. Es soll „Ritzungen“ mit kultischen Symbolen, die ich nicht erkennen kann. Grabstätten aus dieser neolithischen Zeit mit gigantisch aufgerichteten Steinen schützten die Toten und sie waren wohl schon damals nach Himmelsrichtungen ausgerichtet. Diese Gäber sind von einem Clan über Jahrhunderte genutzt worden – auch noch in der Bronze- und Eisenzeit von den Nachgeborenen, die die alten Toten in den Gräbern ließen und ihre Toten dazu betteten.

Die gerade Verstorbenen wurden im Zentrum bestattet. Die zuvor Verstorbenen wuden dann an denRand gerückt und die „Neuen“ hatten das Privileg der Mitte – zumindest kurzfristig. In der Regel wurden „freundliche“ Stätten gesucht, Täler mit Weitblick, Wasser musste sein und das Land sollte fruchtbar sein. So zumindest vermutet die Archäologie. Eine Privatgruppe, die eine Guide gebucht hatten, der wirklich gute Infos vortrug, hat vier Jahre studiert, um nun als Reiseführer zu arbeiten. Andernfalls gab es nur die Möglichkeit der Immigration, denn in seiner Profession war und ist keine Stelle in Sicht.

 

Steinkreis von Cromeleque dos Almendres in der Nähe von 

  

Hühnengrab Anta do Zambujeiro, eine von acht in der Region gefunden Gabstätten, die größte in Protugal und erst in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Es ist die einzig gesicherte Stätte, alle anderen sind nur lokalisiert und Teil noch in Privatbesitz. Der Staat verfügt nicht über die Mittel das Land zu kaufen. Gibt es keine anderen Schutzmöglichkeiten? Nich weiß ich es nicht.

Eine Antwort auf „Arkadien mit Korkeichen, gelben Lupinen, wilder Schopflavendel am Straßenrand, verstreut Orchideeden und Sonne, Sonne in einer uralten Kulturlandschaft“

  1. Alentejo

    Zerhügeltes Land der roten Erde
    wo noch Hirten gehen mit Schafen und Rindern
    unter Korkeichen und Ölbäumen

    Grell im Sonnenlicht
    das gewürfelte Dorf auf der Höhe
    umfriedet von langer weißer Mauer
    Blauumrahmte Häuser werfen Schatten
    auf gegerbte Gesichter unter schwarzen Hüten
    und junge Mädchen im modern trend

    Vor der tasca Eselskarren und Trecker
    die gespitzten Ohren der Maultiere
    horchen auf die neuen Töne der Zeit

    Ulrich Straeter

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