Geschichte wiegt schwer, Pflanzenbücher noch mehr

Weil Evora ja eigentlich ein kleines Dorf ist und fast jeder jeden kennt, treffe sogar ich eine der Professorinnen zufälligerweise auf dem Platz der Kathedrale. Sie zieht mich gleich mit zu ihrem Auto, weil sie morgen nicht in der Uni ist und irgendwo ihr neues Buch präsentieren muss. Ich hatte sie gebeten mich in ihremPflanzenbücher schauen zu lassen und nun stehe ich mit einem drei Kilo Pflanzenbuch unterm Arm da, das Bäume und Sträucher Portugals listet. Ein dickes, schwerwiegendes Geschenk. Vielleicht ist es hier schon wie im arabischen. Kaum findet man etwas schön oder interessant, schon bekommt frau es geschenkt. Es gilt vorsichtig zu sein.

Dann stolpere ich ganz zufällig über die Grundmauern der alten Römer. Von der „Hauptseite“ waren sie schon zu sehen, große Fenster, verschlossene Tür und null Hinweis, dass es,auch reingeht. Aber auf der Rückseite, die vermutlich einst die Vorderdeite des Palastes der HERREN (und Damen) von Bougos war, geht’s tatsächlich rein – noch immer ohne Hinweis, denn gleichzeitig ist das Ministerium für Kultur dort untergebracht. Die gelangweilten Empfangsdamen nehmen mich freundlich an die Hand und ich kann mich selbst in die römischen Grabkammern stürzen. Erklärungen gibt’s auf Portugiesisch, also keine!

   

 

Da sind sie, die alten Römer und Obelix hat den Schutt, der darüber lag, weggeschafft

Die Mauern sind bestimmt 15 m hoch aus gleichmäßig behauenen Steinhudern, für die Ewigkeit. Da kann man schon mal einen dicken Palazzo daraufstellen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert