St. Jakob Kathedrale in Šibenik- die Sammlung «Weltkulturerbe«  vervollständigen!

zwischen Zadar und Split, ein kleines altes Städtchen mit einem lebendigen Stadt- und Hafenleben, das den Tourismus kennt, aber auch ganz „normal“ funktioniert, kultiviert seinen alten Stadtkern durchaus touristisch ohne „abgeleckt“ zu sein. Dann aber schließt sich ein „moderner“ Teil an, der keine Schönheit ist , aber lebendig. Auf einem großen Markt kaufen wir Crevetten, superfrisch und minikleine Rotbarben, die wir im ganzen essen könnten, wären nicht so viele gigantische Gräten drin. Wir lassen uns noch zu verschiedenen frischen Gemüsen überreden und staunen später über den intensiven Geschmack der Gruken, richtige Gurken!

Natürlich haben wir zuvor unsere Pflicht erledigt und den im Reiseführer vorgeschlagen Stadtrundgang (sehr klein und nett) erledigt und das Weltkulturerbe ausführlich besichtigt.

Es gibt viel mehr zu wissen über dieses Städtchen, wir hören es bei einer Stadtführung mit. Später mehr davon.

Frisch geputzt, die 71 Menschenköpfe passen gut auf
Porträts der Zeitgenossen des Baumeisters Juri Dalmatinac, der auch die Kathedrale baute
Babtisterium mit einem aus Stein geklöppelten Spitzenfries

„Nach der Übernahme der alten romanischen Kirche des Hl. Jakob dauerte der Kirchenbau in der schweren Zeit der türkischen Bedrohung und der Pestepidemie ganze 105 Jahre (1431-1536, …)“ Im Jahr 1441 übernahm J. Dalmatinac bis zu seinem Tod 1473 die Leitung. Neu war das Bauen mit großen Steinplatten, die vermutlich einheitlich gesägt im ‚Plattenbau‘ zusammengefügt wurden. Erste Anflüge aufkommender Renaissance wurden von ihm angelegt und später weiter verfeinert. (In Anlehnung an: Zornija, Meri, Šibenik 2012)

Schon sind wir wieder auf unserem Weg nach Süden

Und dann noch ein bisschen Geschichte:

„Šibenik wurde im Jahr 1066 in einer Urkunde des Königs Petar Krešimir IV., der sich im befestigten Kastell St. Michael (heute St. Anna) aufhielt, erstmals erwähnt. Von 1116 bis 1124 und von 1125 bis 1133 stand Šibenik unter venezianischer Herrschaft. Der ungarisch-kroatische König Stephan III. Árpád verlieh der Stadt 1167 die Autonomie. Nach einer kürzeren Amtszeit des byzantinischen Herrscherhauses (bis 1180) wurde die Stadt abwechselnd von den ungarisch-kroatischen Königen, von Venedig, dem bosnischen König Stjepan Tvrtko und dem Herzog Hrvoje Vukčić Hrvatinić regiert.

Von 1412 bis 1797 stand Šibenik erneut unter venezianischer Herrschaft. Danach war Šibenik bis 1918, abgesehen von der Zeit der französischen Besetzung, mit dem übrigen Dalmatien Teil von Österreich-Ungarn.

Am 28. August 1895 wurde das erste Kraftwerk mit Wechselstrom in Skradinski buk, auf dem Fluss Krka, nach Plänen von Nikola Tesla in Betrieb genommen. Die Stadt Šibenik war damit eine der ersten Städte Kroatiens, die mit elektrischem Strom beleuchtet waren.

Gegen Ende des Ersten Weltkrieges wurde Šibenik von Italien besetzt, wurde jedoch durch den Grenzvertrag von Rapallo 1920 Teil des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen (später Jugoslawien)

Šibenik ist eine Stadt der Treppen mit über 2800 Treppenstufen innerhalb seiner Gassen. Sie besitzt viele Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler.“ (Wikipedia, 8.6.2019, Auszüge)

Nationalpark Krka – Disneyland mit Badespaß

In sieben Rau-Wacken-Wasserfälle entlädt sich der Fluss Krka

1985 zum Nationalpark Krka ausgewiesen, ein Karstgebiet der Dinariden mit reicher Flora (1022 verschiedene Pflanzenarten, die wir nicht alle gesehen haben!) und Fauna, ein ornithologisch wichtiges Gebiet Europas, endemische Fischarten, gespickt mit römischen Relikten. Mittelalterlichen kroatischen Festungen, Klöster und Mühlen sind Bestandteile des Nationalparks.

Aber: Massentourismus ist angesagt und Badespaß für groß und klein, und schon jetzt, noch immer nicht wirklich Saison, voller Leute, die sich im Wasser tummeln. Überall Buden, Essen und Trinken, Souveniers, Souveniers und, und …

Da bleiben keine Wünsche offen.

Aber diesmal waren wir dabei, das musste ich einfach sehen. Wie Nationalpark und diese Art Tourismus zusammenpasst, bleibt allerdings ein Rätsel, das ich nicht lösen kann. Außer ökonomisch: 200 kn Eintritt/Person, 150 kn Schifffahrt zum Ausgangspunkt und diverse Zusatzangebote, Snacks und Limo oder mehr = ca. 500 kn = 65 bis 70€ pro Nase. Mal 50 Reisebusse und 1000 Autos mit mind. 2 Personen?

Und wir waren dabei, dieses eine Mal! Das muss Frau gesehen und erfühlt haben.

Gerd auf der Touristenautobahn

Zadar – kein Seeräuber, nein, ein kleines altes Städtchen mit großer Vergangenheit …

an der hängt heute fast die gesamte Wirtschaftskraft und das bedeutet Tourismus, Tourismus und noch mal Tourismus. Die bekannten japanischen Reisegruppen, Inselhopper stolpern von ihren Booten, jede Menge Individualreisende, Schulausflügler, die ihre Heimat kennen lernen. Gefühlt halten die Deutschen die Mehrheit, aber wer weiß.

Der Stadtrundgang mit allen Highlights dauert einen halben Tag, die Römer waren länger da. Bischof Donatus hat sich im 9. Jahrhundert eine runde Kirche als Hauskapelle bauen lassen – nach dem Vorbild der karolingischen Rundkapellen.

Dafür sind die Ruinen des römischen Forums als Baumaterial genutzt worden. Es stehen heute aber noch zur etliche Säulen auf dem großer Stadtplatz daneben herum und lassen die damalige Größe des Forums erahnen.


Rundkirche Sv. Donat mit altkroatischer Architektur aus römischen Resten.die alten Säulen stiften das Fundament.

Die katholischen Reliquien (250 kiloweise Gold und Silber für den Sarkophag des heiligen Simeon) machen bis 17.00 Uhr Mittagspause und fallen aus. 

Stattdessen stoßen wir aus eine Ausstellung mit Werken von Salvatore Dali und sind tatsächlich in einem wunderbaren alten Palast, heute Museum, wieder einmal völlig allein. Aquarelle zu verschiedenen Dichtungen, u.a. zur Göttlichen Komödie, die wir bislang nicht kannten.

Dali‘s göttliche Maria.

Wir entdecken das erste mal einen größeren Markt. Als wir endlich Sauerkirschen kaufen wollen, sind die schon weg. Dafür hat ein kleines Haushaltswarengeschäft den Kleber, den Gerd schon lange sucht, um eines der Bretter im Bus neu zu verschrauben. Was für ein Glück in der kleinen Stadt.

Am Nachmittag legt sich der Trubel erstaunlich schnell, die Busse und Boote ziehen weiter und wir uns zurück auf unsere Insel Ugljan, denn auch wir sind mit dem Boot gekommen.

Endlich wieder schwimmen im Meer.

1 von 6 Monaten ist schon vorbei – die Zeit rennt. Und wer weiß was das ist?

Zurück vom Mond über die schroffen Berge des Hinterlandes reif für eine neue Insel – Ugljan

Direkt auf dem Mond

Was alle machen, wenn sie Kroatien besuchen, verlockt uns auch. Auf jeden Fall wollen wir die grünen Berge sehen, nahezu unbewohnt, viele verfallene Gehöfte, meist Macciawälder und kleinste Dörfer, einfachste Häuser, Schuppen und Kleinstfelder, wo immer ein Stückchen Ebene auftaucht. Subsistenzwirtschaft, mit der Hacke und gebeugtem Rücken bestellt. 

Nach langer Kurvenfahrt (die Mopeds, die uns überholen macht das glücklich) kommen wir in einen größeren Ort, um den Stadtplatz voll bestückt mit Kaffees, aber nix für einen kleinen Snack. 

Wir finden den Baumarkt, der keinen Zweikomponentenkleber, dafür aber neue Gläser hat und jede Menge Gartenzeug. Das ist ja auch wichtiger.

Später treffen wir auf eine Konoba, die Gulasch serviert, eine laute italienische Reisegruppe abfertigt und trotzdem gut für die Einheimischen Arbeiter kocht. 

Wir fahren weiter Richtung Plitzwitzer Seen, dem angesagten Nationalpark, den auch ganz Japan gesehen haben muss und sind noch immer unentschlossen, ob wir 60€ pro Nase Eintritt zuzüglich satter Parkgebühren abdrücken wollen. Wir fahren erstmal bis zum Eingang.

Ich zähle auf die Schnelle 50 Reisebusse, der riesige Parkplatz seht voller Autos und die Schlange an der Kasse ist lang.

Wir sind es nicht …

Wir machen doch nicht  was alle machen, quetschen uns nicht durch die Menschenmassen und verweigern das grandiose Naturschauspiel und erleben stattdessen die Fahrt durch eine der einsamsten Ebenen Europas, grüner geht’s kaum, denn noch hat die Hitze nicht zugeschlagen und die Weiten weichen Wiesen sind bunt und grün. Orchideenpflücken möglich, aber nicht erlaubt!

Stattdessen drehen wir unser Auto um in Richtung Küste und werden das Städtchen Zadar besuchen. Allerdings nicht gleich, sondern von der Insel Ugljan aus. Den Campingplatzhinweis hat Gerd in einem Blog gelesen. Es ist der bislang urigste Platz, den wir nutzen. Zwischen altem Grümpel wird eine schickes neues Badehaus gebaut, Wohnwagen, die schonjahrelang hier stehen, sind verrostet und zugebaut, aber der Bus steht direkt am Wasser in einer kleinen Bucht. Wir haben einen eigenen Steg, können Krabben kabbeln sehen im Wasser, Minibarsche schwimmen um die Füße und irgendwelche roten und gelben Fischlein kommen vorbei. Wir schwimmen im warmen Wasser und verschieben unsere Stadtbesichtigung um einen Tag.

Der Bus macht Badeurlaub
Suchbild mit Fisch

Schwimmen, Markt, Radtour auf der Insel, Kaffee am Hafen reicht doch auch.

Blau, Blau, Blau mit einem bißchen Türkis

So ist die Farbe, die seit drei Tagen vor unseren Augen hin und her schwappt. Und es ist noch immer ein sehr kaltes Blau, das unsere Füße zu mittleren Eiszapfen macht. Wenn wir lange genug in den Wellen gestanden haben, tasten sich die Füße weiter vor, der Hintern wird als erstes kalt, dann der Bauch und später die Brust. Dann ist Schluss mit stehen. Schwimmen! Mindestens drei Züge. Gummianzugkaufverbot, obwohl es Decatlon hier auch gibt. Nimmt zu viel Platz weg und der Sommer kommt bestimmt.

Unter dem Pflaster? Nein, hier liegt der Strand direkt vor der Nase

Die kleinen Tips

Auf der Reise durch Istrien im kleinen Bergstädtchen Roč eine Zwischenstopp einlegen und Essen gehen in der dortigen Konoba, Roč 14/1, +38591582 8129. danach ist ein Spaziergang fällig.

Lernen was man ißt:

Das zerschnittene Huhn
Zwiebellauch oder Lauchzwiebel?

Fast in jedem kleinen Städtchen gibt es einen ebenso kleinen Fischmarkt, meist versteckt hinter dem ganzen Tourismustrubel. Aber das suchen lohnt. Ganz frisch sind in der Regel die kleinen Tintenfische und die Crevetten, direkt aus dem Meer vor der Halle. Es gibt eine Reihe Fische, die wir nicht kennen, mit großen Augen und gefährlichem Maulbeere. Auf geht die Suche nach: Ribarnica!

Vielleicht Buntbarsche?

Gut zu wissen!

Die Öffnungszeiten der Museen unbedingt beachten: Montags geschlossen, ansonsten 9-13.00 Uhr und dann erst wieder ab 17.00 Uhr. Darauf muss man sich erstmal einstellen; Ausnahmen bestätigen diese Regel.

Die Läden schließen oft schon 12.00, wir haben das Fischkaufen verpasst. Wiedereröffnung erst 17.00 Uhr, echt krass!

Kann man alles essen und trinken, keine Ahnung wie …

Willkommen auf dem Mond

Der Mond auf Erden – die Landung war wohl hier

Allerdings nur auf der dem Land zugewandten Seite. Dahinter ist es grün.

Wir sind auf der Insel Rab. Die Anreise war spektakulär. Immer an der Küste entlang, links die Berge mit mehr oder weniger Macchia, links unten das Meer, blau wie im Reiseprospekt. Und von vorn bläst der Bora. Das merken wir aber erst so wichtig beim ersten Stop, wo es uns fast die Tür aus der Hand reißt.

Irgendwann müssen wir dann über einigen Serpentinen runter an Meer, zur Fähre. Die Insel gegenüber, Rab, sieht aus wie der Mond, nur heller Fels, kein bisschen Grün drauf. Und das soll die grüne Insel sein?

Wir haben noch Zeit bis zur Abfahrt und nehmen an der Bude am Ende des Parkplatzes erst mal einen Kaffee. Die Sonne brennt, endlich, und wir sehen, wie ein Wohnmobil nach dem nächsten eintrudelt, dann noch ein Wagen mit einer beeindruckenden Motoryacht auf dem Trailer. Wie der bloß die Straße mit den vielen Kurven geschafft hat?

Auf Rab fahren wir als erstes zum Campingplatz. Der entpuppt sich als kleines Areal mit Stellplätzen zwischen Olivenbäumen. Wir sind auf der grünen Seite der Insel angekommen, und der Platz ist so gut wie leer. Wir haben das Meer vor der Tür – sogar mit kleinem Strand. Hier bleiben wir ein paar Tage.

Der Bus fährt Schiffchen

Tourismus muss

Tourismus in Kroatien ist der wichtige Wirtschaftszweig, denn etwas mehr als 20% des Bruttoinlandsproduktes beruhen auf Einnahmen aus dem Tourismus, auch wenn die Ausgaben der Gäste für eine Reise ins Land ledig bei ca. 660€ liegen und damit ca. 200€ niedriger liegen als bei einem Spanien- oder Italienurlaub.
„Die Länge der adriatischen Küstenlinie beträgt 1778 Kilometer. Rechnet man aber die zahlreichen kroatischen Inseln dazu, sind es 6176 km. Zu Kroatien gehören insgesamt 1246 Inseln, von denen aber nur 47 dauerhaft bewohnt sind.“ (geoplay 29.5.19)
Selbstverständlich ist die Adriaküste die meistbesuchte Region und wird jedes Jahr von ca. ist 10 Mio. Touristen besucht. Pro Einwohner sind das 3,8 Besucher!

Wir sind dabei!
Natürlich müssen die Restaurants, Souvenirshops, die Oliven- und Weinverkäufer alles daran setzen so viel wie nur möglich zu verkaufen. Das bedeutet Animation, Animation auf ganzer Linie. Und das nervt an den Plätzen touristischer Highlights doch sehr. Einen Spaziergang, der fortlaufend begleitet wird vom Wunsch dich in den Laden oder das Restaurant zu locken, macht nicht so richtigen Spaß, auch wenn theoretisch klar ist, warum die Menschen das tun müssen.

Da Istrien schon lange eine Tourismushochburg ist, ist Deutsch überall zu hören, Englisch gehört by the way dazu. Und kaum ein Gast muss sich um die Landessprache mühen. Eigentlich schade bei den vielen schönen Zischlauten, die wir kaum in der Lage sind auszusprechen. Und dann auch noch fremde Buchstaben, es ist und bleibt kompliziert.

Jesus sieht und hört alles und prüft selbst das, was von der Kanzel gepredigt wird (Kirche in Labin)

Und dann ist da noch Folgendes:

  • Kroatien, das Land der Vielraucher, auch in den Bars. Sehr ungewohnt.
  • Das Land des Massentourismus mit den saubersten Toiletten – wie in der Schweiz.
  • Kroatien mit seiner schroffen, langen Küstenlinie und seinem klarblauen Meer (wenn’s nicht regnet) hat überall wo es möglich war und ist gebaut – mehr oder weniger schön.
  • Istrien, dünn besiedelt, mit Städten und Städtchen, die hoch auf den Hügeln törnen und die, da sie alle zur gleichen Zeit erbaut sind, sich alle sehr ähnlich sind mit ihren gedrungenen Häusern an engsten Gassen und einem oder mehreren Kirchen mimt einem venezianischenTurm.
  • Großstädte von uns bislang fast immer gemieden, empfangen ebenso trostlos wie bei uns mit Industrie und Einkaufszentren, Hochhäusern und unberechenbarem Verkehr. Blinken ist auch hier ein netter Zeitvertreib.
So oder so ähnlich sehen die venezianischen Türme aus, hier der von der Insel Rab. Sie hat 4 zu Auswahl